05•09•2019 ••

Unsere Glücksmomente im Spätsommer

Glück kann man nicht festhalten, aber wir können es immer wieder neu suchen, finden und entdecken. Es reicht oft schon aus, wenn wir im täglichen Leben einen kleinen Glücksmoment empfinden dürfen. Und dabei ist es immer wichtig, sich darüber bewusst zu sein, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, aber sehr wohl wichtig für unser emotionales Wohlbefinden sein kann. Oft sind es die ganz kleinen Dinge und Ereignisse, die uns glücklich machen. Denn das Glück ist immer da – es ist in uns – wir müssen es nur immer wieder finden und uns erinnern.

Dabei muss jeder von uns immer ganz für sich alleine entscheiden, was seine ganz persönlichen Glücksmomente sind. Jeder von uns hat eine andere Definition von seinem persönlichen Glück. Was für den einen Glück ist, kann für den anderen eine Banalität sein. Glück kann man nicht pachten und für immer festhalten. Man kann es in dem Augenblick genießen, wenn es da ist und dann muss man es wieder loslassen oder vielleicht an jemanden anderen weitergeben. Denn wenn das Glück immer da wäre, würde es zu einem selbstverständlichen Dauerzustand werden und dann wüssten wir es nicht mehr zu schätzen.

Wir haben hier mal unsere ganz persönlichen Glücksmomente gesammelt. Das ist unser kleines Glück im Spätsommer – und wir wollen euch daran teilhaben lassen. Vielleicht macht euch das eine oder andere ja auch glücklich ...

Was für ein Glück, einen Sohn zu haben ...

Ich verbringe gerade mit meinem Sohn ein paar Tage in Bozen in meinem Lieblingshotel. Es ist ein altes Grandhotel, eines dieser Hotels, das es schon seit dem letzten Jahrhundert gibt und das an Charme und Glanz für mich nichts verloren hat. Und zum großen Glück ist dieses Hotel auch das Lieblingshotel meines Sohnes geworden. Wir feiern hier, dass er dieses Jahr mit der Schule fertiggeworden ist, und schließen seine Schulzeit hier zusammen ab. Ich empfinde es als ganz großes Glück, dass er das gemeistert hat – und wir hier zusammen seinen Abschluss feiern können. 


Alles Glück dieser Erde ...

Am Freitag, den 20. September findet ein weltweiter Klimastreik statt, und wir Erwachsene sollten uns mit der Bewegung unserer Kinder solidarisch erklären. Parents for future. Denn an diesem Tag werden wir unsere Kinder in ihrem Kampf um den Klimawandel unterstützen. Der 20. September bildet mit einem eintägigen Klima-Streik den Auftakt zu einer Woche mit Klima-Aktionen, die tatsächlich auf der ganzen Welt stattfinden werden. Wir sollten an diesem Tag alle unsere Schreibtische und Arbeitsplätze verlassen und auf die Straße gehen. Natürlich wird dieser Streik alleine nicht alles plötzlich verändern, aber ich denke, wir sollten uns mit unseren Kindern, aber auch mit denen, die schon lange etwas dagegen unternehmen, solidarisch erklären. Wir sollten nicht die ganze Verantwortung auf ihrem Rücken austragen, und es ist an uns, ein Zeichen zu setzen, unseren Alltag und unsere Komfortzone zu verlassen. Schließlich sind wir die letzte Generation, die genau jetzt noch eine Chance hat, etwas zu bewirken. In München findet die Demonstration am 20. September 2019 ab 12 Uhr auf dem Königsplatz statt.

Weitere Infos auch unter: www.muenchen-muss-handeln.de


Mein persönliches Glück ...

Einer meiner persönlichen neuen Glücksmomente ist der Ausblick aus meinem neuen Büro. Ich freue mich schon so sehr auf den bayrischen königsblauen Himmel im Herbst. Da wird das sicher noch kitschiger – oder wenn die Schneeflocken im Winter vor meiner großen Scheibe tanzen.

 

Das Glück ist im Grunde nichts anderes als der mutige Wille zu leben, indem man die Bedingungen des Lebens annimmt.

Maurice Barrès 


Das kleine Glück in der Küche ...

Sabine ist ja eine begnadete Köchin und deshalb kommt hier einer von ihren Küchen-Glücksmomenten:

Wir haben einen Mirabellenbaum im Garten, der genauso alt wie unsere Tochter Mirabell ist. Dieses Jahr hatten wir wieder besonders viele Früchte. Wenn ich mit dem Ernten nicht hinterherkomme und die Früchte dann schon fast überreif sind, verarbeite ich sie am liebsten zu Chutney :)

Zutaten:

500 g entsteinte Mirabellen
100 g Zwiebeln
60 g Ingwer
3 EL Olivenöl
1 Handvoll getrocknete Aprikosen (ungeschwefelt)
100 ml Weinessig
3 EL brauner Zucker
Salz
Chiligewürz

Zubereitung:

Die Zwiebeln fein hacken und den Ingwer raspeln. 
Die getrockneten Aprikosen in kleine Stücke schneiden.
In einem Topf das Olivenöl erhitzen.
Den Ingwer und die Zwiebeln zugeben und bei milder Hitze glasig anbraten.
Die Mirabellen, die getrockneten Aprikosen und den Weinessig zugeben. Mit dem Zucker verrühren und alles 30 Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen.

Am Schluss mit Salz und Chiligewürz je nach Geschmack würzen.
Wenn das Chutney noch zu flüssig ist, kann man 2 bis 3 EL Gelierzucker zugeben. Dann das Chutney noch einmal je nach Packungsanleitung aufkochen lassen.

Das heiße Chutney in sterilisierte Schraubgläser abfüllen.
Schmeckt perfekt zu Gemüse und Ziegenkäse. Ich liebe Chutney aber auch, um asiatisches Essen süßsauer abzuschmecken.


Unser Kaffeeglück ...

Ich bin ja ein großer Fan von Märkten. Und nun habe ich den Elisabethmarkt wieder ganz neu für mich entdeckt. Da er einer der vier ständigen Märkte für Lebensmittel und Blumen in München ist, habe ich hier schon immer eingekauft. Aber nun sitze ich hier, trinke meinen Kaffee und beobachte das geschäftige Treiben hier. Denn hier treffen sich die Schwabinger zum Einkaufen, Ratschen und Leben.

Gegründet wurde der Markt 1903 am Elisabethplatz. Allerdings ist er schon sehr viel älter. Denn ursprünglich war es der Markt am Maffeianger, den es schon seit 1880 dort gab und der wegen Bauarbeiten am Maffeianger auf den Elisabethplatz verlegt wurde.

An der Nordendstraße findet man den „Wintergarten“, ein kleines nettes Lokal mit Biergarten, das früher das „Milchhäusl“ war. Angeregt wurde der Bau Ende des 19. Jahrhunderts durch den Arzt Carl Brendel, der jeden Morgen ab 5 Uhr persönlich darüber wachte, dass hier Milch ausgegeben wurde. Er war überzeugter Abstinenzler und ihm lag die Gesundheit der Bevölkerung, speziell die „Eindämmung des Alkohols“, sehr am Herzen.

2011 wurde durch die Stadt München der Beschluss gefasst, dass die Standl auf dem Markt in die Jahre gekommen sind und dringend eine Sanierung brauchen. Der Umbau beginnt voraussichtlich im Jahr 2020 und ist auf 2 Jahre festgelegt. Derweilen werden die ansässigen Standlbesitzer in Container rund um den Platz ausweichen.

Und zwischen all den Standl habe ich dort jetzt  das „Standl 20 – Da wo's an Kaffee gibt“ entdeckt. Ein Geheimtipp, wenn es um guten Kaffee in einer ganz besonderen Atmosphäre geht. Und wenn ihr Sabine und mich mal treffen wollt, ist das ein Ort, wo die Chancen dazu sehr gut stehen ;-)


Das Glück in der Kunst ...

Jetzt beginnt auch wieder die Zeit für Ausstellungen und Museen. Im Haus der Kunst gibt es gerade eine wundervolle Ausstellung der Schweizer Künstlerin Miriam Cahn. „Ich als Mensch“ ist ihr Beitrag zur Diskussion um neue Körper- und Menschenbilder in der Malerei.

Ihre Werke, die schon in ihren frühen Jahren vom Feminismus geprägt waren, setzen den menschlichen Körper in den Mittelpunkt ihrer Malerei. Das zieht sich auch bis zu ihren Spätwerken durch. Dabei werden die durch klare Linien umrissenen Körper eins mit ihrer Umgebung. Sie verfolgt immer wiederkehrende Themen wie zwischenmenschliche Beziehungen, die Frau in der Gesellschaft, Krieg, Flucht und Gewalt. Sie zeigt die Menschen. Unabhängig von ihrem Geschlecht in ihrer Zerbrechlich- und Verletzlichkeit.


Zum Glück gibt es Podcasts ...

Ich freue mich alle 14 Tage auf „Verbrechen“, dem Kriminal-Podcast von ZEIT ONLINE. Dabei spricht Sabine Rückert mit Andreas Sentker. Beide sind Redakteure bei der ZEIT. S. Rückert ist Expertin für Verbrechen und Verbrechensbekämpfung und A. Sentker ist Leiter des Wissensresorts. Dabei geht es um Themen, wie ein Kommissar an ein Geständnis kommt oder warum eine Frau ihren Mann erschießen lässt. Oder wie sich eine Frau in Luft auflöst. Ich finde es immer völlig fesselnd und megaspannend ...


Tanz dich glücklich ...

Und ich als alter Ballettfan freue mich total auf den Nurejew-Film „The White Crow“, der am 26. September in den Kinos anläuft.

Der Film spielt im Paris der 1960er-Jahre: Der Kalte Krieg befindet sich auf seinem Höhepunkt und die Sowjetunion schickt ihre beste Tanzkompanie in den Westen, um ihre künstlerische Stärke zu demonstrieren. Das Leningrader Kirow-Ballett begeistert die Pariser Zuschauer, aber ein Mann sorgt für die Sensation: der virtuose junge Tänzer Rudolf Nurejew. 

Der rebellische Tänzer lässt sich vom kulturellen Leben der Stadt mitreißen. Begleitet von der schönen Chilenin Clara Saint streift er durch die Museen und Jazz-Clubs der Stadt, sehr zum Missfallen der KGB-Spione, die ihm folgen. Doch Nurejew kommt auf den Geschmack der Freiheit und beschließt, in Frankreich politisches Asyl zu beantragen. Es beginnt ein gefährliches und riskantes Katz- und Mausspiel mit dem sowjetischen Geheimdienst ...

Angereichert ist der Film natürlich mit phantastischen Tanzszenen.


Kleine Glücksmomente ...

Ein kleiner, aber feiner Glücksmoment, als ich neulich bei meiner Mum Tomaten erntete. Ist es nicht wundervoll, was die Natur mal so ganz nebenbei produziert? Und ein weiterer Glücksmoment war die Gänsefamilie, die den gesamten Verkehr im Englischen Garten lahmgelegt hat.


 Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt. 

Albert Schweitzer 


Deshalb teilen wir unser Glück mit euch ...

Miriam Cahn: Ich als Mensch, Haus der Kunst

Kommentare

FTF, Sabine Fuchs
17•09•2019
Ich freue mich schon so liebe Uli auf viele Brainstorming Stunden in deinem neuen Büro LG Sabine

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