04•10•2019 ••

Meine persönliche Immobilienblase in München

Neulich habe ich gelesen, dass die Gefahr einer Immobilienblase in München mit am größten ist, und das weltweit. Selbst Städte wie Hongkong und Toronto liegen noch dahinter. Dass die Preise hier in München mittlerweile in astronomische Höhen geschossen sind, habe ich gerade am eigenen Leib erfahren. Klar, bei der derzeitigen Niedrigverzinsung investieren alle in Immobilien. Somit ist der Markt leergefegt und die Preise steigen immer weiter. In den letzten zehn Jahren haben sich die Preise in der Landeshauptstadt oft mehr als verdoppelt und anscheinend klettern sie noch weiter.

Das ist mein Atelierraum. Die hübsche Dame auf dem Bild ist übrigens meine Mama ;-)


Und genau in dieser ungünstigen Zeit wurde mir im Herbst letzten Jahres – nach 18 Jahren – mein Büro gekündigt. Wegen Eigenbedarf. Das war ganz ehrlich erstmal ein Schlag für mich. Ich dachte immer, hier bleibe ich, bis ich nicht mehr arbeite oder tot umfalle. Pustekuchen. Zuerst fiel ich mal in eine Schockstarre und konnte gar nichts machen. Und irgendwann begann dann die große Suche. 

Natürlich hatte ich eine grobe Vorstellung davon, wie schwierig es in München sein wird, neue Räume zu finden. Die Realität übertraf dann aber doch noch alles.Mein neuer Lieblingsort, die Küche.

Es ist ja auch allgemein bekannt, dass in München an jeder Ecke Gewerbeimmobilien leerstehen und man ganz „leicht“ für einen Apfel und ein Ei etwas spektakuläres und tolles Neues findet.

Zu der Zeit war ich tatsächlich noch einigermaßen zuversichtlich. Ich dachte mir, irgendwas wird sich auftun. Gleichzeitig sah ich mein altes Büro plötzlich wieder mit ganz neuen Augen. Auf einmal fiel mir wieder auf, wie schön es ist, welch geniale Lage es hat, nämlich mitten in Schwabing, und wie wohl ich mich da fühlte. Jeder, der die Räume das erste Mal betrat, war total begeistert von der Atmosphäre. Und was soll ich sagen, das machte es natürlich nicht einfacher, etwas Neues und Adäquates zu finden. 

Es sträubte sich alles in mir, diese Räume aufzugeben, und ich unternahm auch fast alles, damit das nicht passieren müsste. Leider ohne Erfolg.


Und so begann der lange und frustrierende Leidensweg der Raumsuche in München.


Wer hier in letzter Zeit schon mal auf Raumsuche war, der kann sehr gut nachvollziehen, was das bedeutet.

Das Atelier ...


Ich hatte 8!!! Makler beauftragt, von denen, um es kurz zu machen, nicht ein einziges Angebot kam. Makler sind sowieso ein sehr eigener Schlag an Menschen, die Erfahrung habe ich zur Genüge gemacht. Zudem liefen so viele Suchaufträge auf den einschlägigen Plattformen, dass mein E-Mail-Postfach heiß lief. 

Jeder in meinem Bekannten- und Freundeskreis war informiert.

Über die Geschichten, die mir während der gesamten Suche immer wieder passierten, könnte ich ein Buch füllen. Angefangen von unrenovierten Kellerlöchern, über gigantische Ablösen für Sperrmüll und dunklen Bruchbuden – und all das für Quadratmeterpreise, die schwindelerregend sind. Ich wollte ja in Zukunft nicht nur für meine Büromiete arbeiten. Und bei all diesen Erfahrungen dachte ich mir immer wieder:


Wann platzt die Immobilienblase in München?


Das kann doch nicht mehr so weitergehen. Wer soll sich das denn überhaupt noch leisten können? Immer wieder fielen mir bei meiner Suche auch die Leerstände auf, die offensichtlich als Investment oder Zweitwohnsitz durchgehen. Das ist irgendwann so nervig und frustrierend und ich hatte eine unglaubliche Wut im Bauch. Und nun suchte ich ja „nur“ Büroräume. In diesen Momenten taten mir all die Menschen leid, die sich hier eine Wohnung suchen müssen. Das grenzt an Unmenschlichkeit.

Mein neuer Besprechungsraum (den kann man auch mal mieten ;-)

Endlich hatte ich was gefunden, schon einen Vorvertrag unterschrieben, um nach vier Monaten des Hinhaltens mit einer Absage abgespeist zu werden. Ich startete wieder bei Null.

Und dann kam es plötzlich zu mir, mein neues Büro. Ich sage bewusst, es kam zu mir, weil es tatsächlich so war. Eine wirklich unglaubliche Ansammlung von Zufällen und Ereignissen prallten aufeinander und ich unterschrieb ganz kurz vor knapp zu meinem Auszugstermin einen neuen Mietvertrag für mein „Künstleratelier in Schwabing“. 

 

Es galt hier allerdings erstmal noch die Ärmel hochzukrempeln und wirklich Hand anzulegen.

So sah alles am Anfang aus. Und dann Ärmel hoch und durch ...


 

Aber nun ist es fertig. Zumindest fast.

Das wird übrigens Sabines kleines Büro ;-)

 

Die Ecke mit der Tafelwand in der Küche liebe ich ;-)

 

Das braucht's natürlich auch, das blaue Örtchen ...

 


Nun bin ich gespannt, was ihr zu meinem neuen Büro sagt?


Vielleicht platzt meine Immobilienblase nun doch noch nicht so schnell. Zumindest bin ich langsam hier angekommen, in meinem Schwabinger Künstleratelier.

Ach übrigens, es gibt noch einen

Büroraum zu vermieten

PS: Es gibt hier übrigens noch ein freies Zimmer mit ca. 20 qm für eine von euch Mädls. Habt ihr Lust, in meinem Schwabinger Atelier einzuziehen? Dann schreibt mir doch einfach eine Nachricht ;-)

Kommentare

Claudia Wachsmann
05•10•2019
Diese Räume sind der Wahnsinn und die Geschichte dahinter ist doch fast ein Märchen. Also die Katatstrophe einer Kündigung und dann am Ende geht alles gut aus und die Königstochter bekommt den Prinzen oder die Uli ein tolles Büro! Ja, das ist der Wahnsinn! Manchmal wünsche ich all den Immobilienfuzzis, dass sie eines Tages in die gleiche Situation kommen!!! Ein Dach über dem Kopf ist doch ein Grundbedürfnis des Menschen. Ich wünsche mir auch wieder etwas mehr Menschlichkeit und Vermieter mit Herz! Die Gier nach immer mehr macht niemanden glücklich. Liebe Uli, Deine neuen Räume sind märchenhaft schön. Leider brauche ich keine Räume in München und ich bin mir sicher, es findet sich eine Prinzessin, die bei Dir einzieht! Viel Freude in Deinem kleinen Wolkenschloss über den Dächern von Schwabing! Alles Gute und drücken wir alle die Daumen, dass es beim Platzen der Blase die Richtigen trifft!
FTF, Uli Heppel
06•10•2019
Liebe Claudia, da hast du recht. Es war tatsächlich ein bisschen wie im Märchen. Davor war es allerdings ein Drama, das mich wirklich viele Nerven und auch viel Energie gekostet hat. Mit einem Happy End habe ich tatsächlich nicht mehr gerechnet. Aber was sagt mir das? Man soll die Hoffnung nie aufgeben. Schade, dass du keine Räume in München brauchst. Denk doch mal über eine Niederlassung in München nach.♡Uli
elli
12•03•2020
Bei einer Niederlassung in München, benötigt man auch Wohnraum. Ich habe 25 Jahre in München gelebt und einen großen Teil meines Gehaltes für Miete ausgegeben, allerdings nicht für eine Wohnung in Schwabing, die toppen nämlich nochmal die Münchner Preise. Lebe nun im ländlichen Bereich und bin froh, den Sprung aus München gemacht zu haben. Hier hab ich alles und zudem noch ne Menge Geld durch faire Mietpreise übrig. Also, Finger weg von München, auch so könnte die Mietblase irgendwann platzen. Wo keine Nachfrage , da auch kein überteuertes Angebot.
Jona
05•10•2019
Herzlichen Glückwunsch! Wunderschöne Räume...
FTF, Uli Heppel
06•10•2019
Liebe Jona, herzlichen Dank. Ja, mittlerweile fühle ich mich auch ganz heimisch da. ♡Uli
Annette
06•10•2019
Ich bin hin und weg.... einfach nur traumschön und was ihr draus gemacht habt..voll meins... Stylisch... gemütlich... PERFEKT
FTF, Uli Heppel
06•10•2019
Liebe Annette, ohhhh wie schön. Das freut mich sehr und solche Komplimente entschädigen die ganze Arbeit, die daran hing. ♡Uli
Karin Austmeyer
06•10•2019
Ich glaube ja fest an Schicksal, was sich bei Dir ja wieder einmal bestätigt. Glückwnsch, da hast Du wunderbare Räume, in die ich liebend gerne mit einziehen würde, wäre ich nicht Kölsches Mädchen mit Leib und Seele. Hier kriegt mich keiner mehr weg. Liebe Grüße Karin
FTF, Uli Heppel
06•10•2019
Liebe Karin, mittlerweile glaube ich auch wieder an Schicksal oder an eine Wunschzettelbox. Da habe ich nämlich meinen Wunsch hineinversenkt und es hat tatsächlich funktioniert. Das mit Köln kann ich verstehen ;-) und wenn man erstmal sein Nest gefunden hat, dann bleibt man da. ♡Uli
Sibylle
06•10•2019
Die Räume sind einfach klasse... Richtig toll und zum wohlfühlen... Schade, dass ich gerade beruflich ganz zufrieden bin und n kein Büro brauche
FTF, Uli Heppel
07•10•2019
Liebe Sibylle, Dankeschön für das Kompliment. Das freut mich wirklich sehr. Und ist doch fein, wenn du gerade zufrieden bist. Das ist ja auch nicht immer selbstverständlich. ♡Uli
Janine
06•10•2019
Liebe Uli, die Räume sind ja so wunderschön, da komme ich gerne vorbei und besichtige deinen Büroraum zur eventuellen Anmietung. Ach, das wäre doch mal eine Bürogemeinschaft. Freu' mich auf deinen Terminvorschlag. Liebe Grüße Janine
FTF, Uli Heppel
07•10•2019
Hallo liebe Janine, freut mich, wenn es dir gefällt. Dann komm doch mal auf einen Kaffee vorbei ;-) ♡Uli
Regina
07•10•2019
Hallo Uli, Dein neues Büro ist wunderschön geworden. Ich freue mich dass du nun doch endlich das Richtige gefunden hast, und das du dich hier auch wohl fühlst. Man sieht mit wieviel Liebe alles renoviert und eingerichtet wurde. Also: wärst du nicht so weit weg, und würde ich in München ein Büro brauchen... Ich wäre schon drin... Alles Liebe Regina
FTF, Uli Heppel
07•10•2019
Liebe Regina, was für ein schönes Kompliment. Dankeschön dafür. Aber vielleicht bist du ja mal auf Besuch in München ;-) ♡Uli

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