Urban Gardening

Urban Gardening ist eine Bewegung geworden. Was früher spießig war, ist jetzt zu einem Hype mutiert. Überall in den Städten wird an möglichen und unmöglichen Orten gegärtelt. Es wird gepflanzt, gebuddelt und geerntet. In Straßen werden kleine Grünsteifen zu Gärten umgewandelt. Auf Dächern, Mauern und Balkonen werden Blumen gezüchtet und Gemüse angebaut. Mit jeder Pflanze wird ein Stück Natur in die Stadt geholt.

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Urban Gardening - eine Rückkehr der Natur in die Stadt

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Eigentlich bin ich ja ein Landkind. Heißt: Ich komme vom Land und liebe es auch heute noch sehr, da zu sein. Aufgewachsen bin ich mitten im Grünen, mit Pferdekoppeln direkt vorm Haus, Wäldern in der Nähe und in einer wirklichen Idylle. 

Aber ... mittlerweile bin ich eben auch ein Stadtkind geworden und auch das hat seine Reize.

Ich liebe es einfach, spontan in ein Museum oder Theater gehen zu können. Oder im Café zu sitzen und die Menschen zu beobachten. All das ist wunderbar inspirierend und befeuert mich immer wieder in meiner Kreativität. 

Aber ich blühe auch total auf, wenn ich morgens um 6.30 Uhr durch den Englischen Garten laufe und da in die Natur eintauchen kann. Oder noch mehr, wenn ich nach Hause zu meinen Eltern fahre und dort das Blumenparadies meiner Mutter bewundern kann. 

Der Geruch am Morgen, wenn man vor die Tür tritt und es einfach nur nach frischem Heu, gemähtem Gras und einfach Sommer riecht, ist einfach unschlagbar.

 

Ich muss aber auch gestehen, dass das mit dem Landleben und allem, was dazugehört, nicht immer unbedingt nur Freude für mich war. Eher das Gegenteil. Wir hatten zu Hause einen riesigen Garten und ein noch größeres Wiesengrundstück mit Obstbäumen - und als Kinder waren wir ständig dazu angehalten, irgendwelche lästigen Gartenarbeiten zu übernehmen. Rasenmähen, Beeren ernten, Unkraut zupfen, Heu machen, Obst zusammenklauben und, und, und, und ... Alles Dinge, die ich überaus lästig und überflüssig fand. Aber natürlich habe ich davon auch vieles mit in mein Leben genommen und das weiß ich heute sehr zu schätzen. Wer hätte gedacht, dass ich jemals ein „Urban Gardening“ - Fan werde? Aber ... nun gibt es: 

Urban Gardening auf meinem Balkon.

Ich wohne wirklich mitten in München und da ist es mit Garten natürlich immer etwas schwierig, um nicht zu sagen fast unmöglich. Ich habe zumindest keinen. Aber ich habe einen Balkon und dieser Balkon ist eine wirklich grüne Oase, die ich sehr liebe und an der ich auch lange gearbeitet habe, um sie so zu gestalten.

Meine Mutter würde es natürlich nie als „gestalten“ sehen. Wenn sie zu Besuch ist, ist sie immer ein bisschen entsetzt und meint, ich solle doch mal „dieses Unkraut“ beseitigen. Nein! Das tue ich nicht. Denn bei mir darf alles wachsen, was grün ist und wie es will.

 

Denn mein Balkon ist nicht einer dieser Balkone mit gepflegten Kästen und noch gepflegteren Blumen. Es ist eher ein bisschen Wildnis. Und an diesen lauen Sommerabenden, die wir gerade haben, sitze ich dann völlig glücklich und beseelt in meiner kleinen grünen Wildnis und genieße die Natur um mich herum.

Ich nehme euch jetzt einfach mal mit, in meine kleine grüne Idylle.

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Wie schön wäre es, wenn man ihn festhalten könnte, den Sommer …

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Wie schon gesagt, bin ich nicht unbedingt der Fan eines wilden bunten Blumenmeers.

Meist überlege ich mir zu Beginn der Saison ein Farbkonzept, wie mein Balkon durch den Sommer leuchten soll. Dabei bleibe ich meist in einer oder zwei Farbwelten.

Klar, Grün ist sowieso immer die dominierende Farbe. Schon alleine deshalb, weil ich alle möglichen Kräuter in Töpfen habe. So kann ich den ganzen Sommer frische Kräuter ernten. 

 

So habe ich zum Beispiel immer frische Minze für einen Tee oder Basilikum für Caprese. Andere Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch brauche ich für meine Salate, und wenn es zu schnell und viel wächst, schneide ich ihn einfach ab und friere es ein, dann habe ich im Winter auch noch was davon. Manche Kräuter lassen sich auch ganz wunderbar trocknen.

Meine Pflanzen wachsen in ganz unterschiedlichen Gefäßen und Töpfen.

Ich sammle zum Beispiel Blechdosen mit schönem Aufdruck, die ich dann auch als Pflanzgefäße nutze. Natürlich rosten sie irgendwann vor sich hin. Aber ich liebe diese Patina. Genauso wie an alten Tontöpfen. Es ist so, als ob sie dadurch eine Geschichte erzählen würden.

 

Ein weiteres absolutes Must für mich ist Lavendel. Und zwar in allen möglichen Variationen. Ich liebe den Duft und wenn ich am Morgen vor die Tür trete, nehme ich erstmal eine Nase voll davon und sofort befinde ich mich gedanklich in Frankreich in einem der wundervollen Lavendelfelder.

 

Zu dem dunklen Violett des Lavendels passt immer gut ein zartes Rosé. Das kann, wie hier eine Hortensie, auch eine Rose sein.

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Und für einen leider nur kurzen Zeitraum gibt es das schönste Kornblumenblau, das man sich vorstellen kann.

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Urban Gardening Ideen

Irgendwann kam ich auf die Idee, an meiner Balkondecke ein Fischernetz mit Muscheln aufzuhängen. Das zaubert sofort eine wunderbare mediterrane Stimmung und der Efeu und die Bougainvillea haben sich des Netzes schon bemächtigt und nutzen es als Kletterhilfe. So sitze ich unter einem grünen Dach.

 

Aber ich habe auch immer ein oder zwei Tomatenpflanzen in einem Topf. Die Freude, wenn man die ersten kleinen grünen Tomaten entdeckt, die sich dann langsam rot färben, ist einfach schön. Das kann man natürlich auch mit allerlei anderen Gemüse- oder Obstsorten machen. Erdbeeren eignen sich zum Beispiel auch total gut oder Paprika.

 

Tipp von meiner Mama: Unterschiedliche Salatsorten in je einen Topf pflanzen. Sie wachsen wohl total gut und man kann dann immer ein paar Blätter pro Kopf abzupfen und sich einen frischen Salat zaubern. Der Salat wächst wohl ständig nach und so hat man den ganzen Sommer was davon. Probiere ich nächstes Jahr auf alle Fälle mal aus.

 

Klar macht so ein Balkon auch Arbeit, aber ich empfinde es oft als total meditativ, hier und da ein bisschen herumzuzupfen, was abzuschneiden oder neu zu pflanzen. Außerdem bietet er auch den Vögeln und Insekten in der Stadt eine Heimat. Ich schaue sehr gerne den Insekten zu, wenn sie sich in ihrem kleinen Insektenhotel einnisten. Ich liebe meinen Balkon und möchte ihn auf keinen Fall missen. ♥

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Sommerabend 
(Rainer Maria Rilke)

Die große Sonne ist versprüht,
der Sommerabend liegt im Fieber,
und seine heiße Wange glüht.
Jach seufzt er auf: "Ich möchte lieber ..."
Und wieder dann: "Ich bin so müd ..."

Die Büsche beten Litanein,
Glühwürmchen hangt,
das regungslose,
dort wie ein ewiges Licht hinein;
und eine kleine weiße Rose 
trägt einen roten Heiligenschein.

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Der schönste Moment des Tages ist aber für mich, wenn sich der Himmel langsam färbt, die Geräusche des Sommers und die Stimmen der Menschen zu mir hochwehen und ich mit einem Glas Rotwein oder einem frischen Limoncello Spritz meine kleine Oase genieße.

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Limoncello Spritz

Zutaten:

4 cl Limoncello

10 cl Prosecco

5 cl Bitter Lemon

1 Stück Limette oder Zitrone

Soda

Minzeblätter

Ein hübsches Glas mit Eiswürfel füllen. Limoncello einfüllen, dann mit Bitter Lemon und Prosecco auffüllen. Einen Spritzer Limettensaft hinzufügen. Mit Soda auffüllen. Vorsichtig umrühren, den Glasrand mit Limettenzeste parfümieren und mit einer Limettenscheibe dekorieren. Wer möchte, noch ein paar Minzeblätter dazugeben.