Danke Mama. Ich bin toll geworden!
Am Sonntag ist Muttertag. Das betrifft einen ja oft in zweierlei Hinsicht. Zum Einen ist man ja selbst Mutter und würde sich, wenn auch nur ganz geheim, über die Wahrnehmung dieses Tages durch das eigene Kind sehr freuen. Sofort bauen sich im Kopf Bilder auf: an ein ans Bett gebrachtes Frühstück und einen vielleicht selbstgepflückten Blumenstrauß oder natürlich etwas Selbstgemachtes, das das Herz erwärmt? So, wie WIR das als Kinder eben gemacht haben. Nun ist mein Kind aber ein „männliches“. Deshalb rufe ich mir schon mal lieber vorher auf den Schirm, dass das so vielleicht nicht stattfinden wird. Ich möchte hier natürlich nicht auf irgendwelchen Klischees über Männer, Söhnen und Muttertag herumreiten, aber ...
... und Mama, du bist die Beste!
Sorry Papa, du natürlich auch. Aber heute ist eben Muttertag!
Und dann gibt es ja auch noch die eigene Mutter. Und trotz aller Vorurteile gegen solche vom Handel inszenierten Feier-Tagen kann ich mich doch nicht ganz davon freimachen. Ich muss sagen, dass ich, seit ich selbst Mutter bin, ein ganz neues Verhältnis zu meiner Mutter entwickelt habe. Ich bin auch eine von den Töchtern, die sehr regelmäßig – und mit „sehr“ meine ich oft mehrmals täglich – mit ihrer Mutter telefoniert. Mir und sicher auch ihr sind diese Gespräche sehr wichtig geworden. Wir wohnen leider so weit auseinander, dass man auch nicht mal kurz auf einen Kaffee vorbeischauen kann, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Aber dafür gibt es ja das Telefon und seit einiger Zeit auch ein Smartphone mit Whats-App-Funktion (aber das ist ein anderes Thema ;-). Ich freue mich einfach, wenn sie mir so zwischendurch ein Bild von ihrem eben erblühten Rosenstock schickt und dann ganz gespannt und hartnäckig „online“ bleibt und auf einen Kommentar meinerseits dazu wartet. Das zeigt mir, sie denkt an mich. Und auch, wenn ich gerade überhaupt keinen Kopf dafür habe, so freue ich mich doch – halte einen kurzen Moment in meiner Arbeit inne und der Gedanke an sie zaubert mit ein Lächeln auf die Lippen. Ich finde es schön, dass ich einen so innigen Kontakt zu meiner Mama habe und ich schätze ihre Meinung und ihre Ansichten sehr. Es gibt kaum einen Moment im Leben, in dem ich ihr nicht unendlich dankbar bin. Sie ist einfach etwas ganz Besonderes für mich. Sie hat mich immer unterstützt und mich gefördert. Sie stand und steht mir so oft bei, tröstet mich, wenn wieder mal alles zu viel ist. Sie ermutigt und ermahnt mich, wenn ich ihren Rat suche. Und wenn alles zusammenbricht, steht sie auf einmal vor der Tür und fast alle Probleme lösen sich schlagartig in Luft auf oder wirken zumindest schon gar nicht mehr so unlösbar. Ich glaube, dieses Gefühl, das man auch aus Kindertagen kennt, ist einfach unbeschreiblich schön. Ich denke so oft, dass ich ohne ihre Fürsorge und Erziehung nicht da wäre, wo ich jetzt stehe. Für all das bin ich ihr von Herzen dankbar.
Und... ich merke manchmal, wie ähnlich ich ihr geworden bin – und darüber freue ich mich!
Und... leider kann ich diesen Muttertag nicht mit ihr verbringen, weil ich am Montag die Maler ins Büro bekomme und deshalb das Wochenende ausräumen muss. Ich schaffe es einfach diesmal nicht – und bei dem Gedanken daran geht es mir gar nicht gut.
Gerade ruft sie an und sagt, dass sie Papi nächste Woche einpackt und zu Besuch kommt. Danke Mama, du hast wie immer einen Weg gefunden ...
© FTF, Sabine Fuchs und Ulrike Heppel
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