Kopf hoch – Die Gesundheitskolumne von FTF #4
Jeder Jeck ist anders ..., jeder Hausarzt auch. In unserer aktuellen Gesundheitskolumne lernt Gabi, unsere Kolumnistin ihren neuen Hausarzt kennen. Dieser hat ganz vielfältige Interessen, aber interessiert er sich auch für ihre Gesundheit? ...
Egal, Kopf hoch!

Unsere Gesundheitskolumne Teil 4:
Der neue Hausarzt.
Ich bin im Sommer umgezogen, nicht in eine neue Stadt, nein, nur in einen anderen Stadtteil von München „auf die andere Seite der Isar“, was für einige meiner Freundinnen gefühlt gleich bedeutend war wie ein Umzug in die Uckermarck. Also weit weg von gewohnten Gefilden. (Nichts gegen die Uckermarck, ich war noch nicht dort, soll sehr schön sein).
So ein Umzug bedeutet nicht nur viel Aus- und Einräumen, sondern vor allem viel Neuland betreten.
Ein neuer Supermarkt, ein neuer Bäcker, eine neue DHL-Filiale, ein neuer Hundefutterladen, ein neuer Friseur, eine neue Apotheke, ein neuer Tierarzt - und jetzt kommt's: ein neuer Hausarzt. Ich bin große Befürworterin des Prinzips Hausarzt und war über 20 Jahre lang bei der netten gleichen, mitfühlenden Ärztin, die nun am anderen Ende der Stadt einfach zu weit weg ist. Was ist mir wichtig dabei? Fußnähe, weil wenn ich krank bin, muss ich mich da ja noch hinschleppen können. Die Möglichkeit, auch ohne Termin vorbeizukommen. Überhaupt Termine - so schnell und unkompliziert wie möglich bitte. Rezepte natürlich auf die Karte und AUs bitte elektronisch. Ach ja, und irgendwie sympathisch soll mir der Arzt/die Ärztin auch noch sein. Dank Google und der Empfehlung meiner Vormieterin bin ich dann schnell fündig geworden - und habe eine internistische Hausarztpraxis eines Ehepaares gefunden.Tja, was soll ich sagen?
Der Arzt war … o r i g i n e l l.
Hat als erstes meine neue Tasche bewundert, dann auf meine Nachfrage, weil ein Konzertplakat an der Tür hing, erzählt, dass er Geige und Klavier spielt, seine Frau ausgezeichnet Flöte. Dann haben wir noch ein bisschen über Marketing geplaudert. Irgendwann hat er mich dann doch noch nach meinen Krankheiten, Wehwehchen und Medikamenten gefragt. Und hat so ziemlich alle meine Besorgtheiten abgewiegelt. „Ach, die Schilddrüse voller Knoten und ein dicker Kropf? Das muss man nicht operieren, wird überwertet.“ „Impfen? Unbedingt, am besten gleich sofort Tetanus und Grippe, dafür hat man ja zwei Arme.“ Obwohl ich gesagt habe, dass ich einen beginnenden Infekt habe. „Coronatest? Wieso wollen Sie den denn noch machen?“ Und so ging es munter weiter.
„Rücken? Normal in dem Alter. Starke Gewichtszunahme? Das sind die Wechseljahre.“
„Ihre Mutter hat Rheuma und sie haben Schmerzen im Zehengrundgelenk? Machen Sie sich keine Sorgen, falls Sie Rheuma bekommen, merken Sie das noch früh genug.“
Am Ende bekam ich dann noch einen Schilddrüsenultraschall („alles halb so wild“), Blutabnahme wegen des TSH Wertes („ohje Vegetarierin auch noch, aber hoffentlich nicht vegan“) und ein Rezept für meine Bluthochdrucktabletten.
Als ich aus der Praxis draußen war, hab ich mich eigentlich ganz gesund gefühlt.
Oder nicht ernst genommen? Ich schwanke noch ...

Unsere Kolumnistin
Gabi, Jahrgang 67, ist … Mutter eines erwachsenen Sohnes, langjährige Freundin von Sabine, Mediationsanleiterin, Organisatorin vieler Freund:innen-Events, Bewegungsmuffel (leider), Griechenland-Aficionada, Ratgeberin in Gesundheitsfragen aller Art (zum Leidwesen vieler auch ungefragt), Team Strandurlaub, Sundowner-Genießerin, Theater-Fan … und Hobby-Kolumnistin.
© FTF, Sabine Fuchs und Ulrike Heppel
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