Kopf hoch! – Die Gesundheitskolumne von FTF #8
Während Uli der totale Weihnachtsfan ist und Sabine sich auch zumeist sehr auf Weihnachten freut, kann unsere Kolumnistin Gabi dem Fest der Liebe eigentlich nichts abgewinnen – von Weihnachtsstimmung keine Spur. Heute geht sie in unserer Kolumne diesem (fehlenden) Gefühl auf den Grund.
Weihnachtsfreud und -leid.
Eine nicht repräsentative Umfrage unter meinen Kolleginnen und Kollegen hat ergeben: Fast alle sind im Dezember im totalen Stress. Jahresabschluss, Projekte, für die sich wochenlang niemand interessierte, müssen plötzlich noch dieses Jahr fertig werden, so viele Einladungen wie das ganze Jahr nicht, alle wollen einen nochmal sehen, der Blackfriday, Blackweek, Blackmonth-Wahnsinn ...
die „Nein, wir schenken uns nichts-Lüge“ …
und dann auch noch Weihnachten. Die Heilige Nacht. Der berühmte 24. Dezember (zumindest in Deutschland). Das Fest der Liebe, das Fest der Familie, die sich an diesem Tag aus allen Ecken Deutschlands, Europas, ja sogar der ganzen Welt in einem festlich geschmückten Heim zusammenfindet. Es duftet, es leuchtet oder blinkt rhythmisch, manchmal auch farbig, es gibt wunderbares Essen, alle sind sich wohlgesonnen und führen innige Gespräche, interessieren sich füreinander … und in der Mitte die liebenden Großeltern oder Eltern, die stolz auf ihre Nachkommen blicken. So weit, so gut. Sagt die weltweite Werbung.
Sagt die tiefe Sehnsucht nach Frieden, Freude, Eierkuchen von Alleinstehenden, von Alleinerziehenden, von Menschen, die es aus verschiedensten Gründen eben nicht so erleben können.
Ich weiß, wovon ich rede. Seit ich mich erinnern kann, war und ist der 24. Dezember für mich der schwärzeste Tag im Jahr - geprägt von dem Erleben eines Einzelkindes in einer sogenannten „dysfunktionalen“ Familie. Seitdem ich mit 19 Jahren ausgezogen bin, habe ich viel versucht, mit diesem Tag klarzukommen. Ich bin „über Weihnachten“ in ferne Länder gereist (Singapur, Südafrika, Laos, Gomera). Ich habe mit meiner eigenen kleinen Familie versucht, ein Bilderbuch-Weihnachten zu verbringen. Ich habe bei befreundeten Großfamilien „eingecheckt“. Ich bin in die Christmette gegangen, habe Weihnachtslieder unterm Tannenbaum gesungen.
Nichts hat geholfen - dieses bestimmte Weihnachtsgefühl (siehe oben) stellt sich bei mir nicht ein.
Aber mit fast 59 Jahren kann ich mittlerweile damit umgehen. Ich kenne dieses eine bestimmte Loch in mir, das der 24.12. antriggert. Ich übe mich in Akzeptanz, koche etwas Feines, bin dankbar, dass es mir gut geht und ich einen schönen Abend mit meinem erwachsenen Sohn verbringen kann.
Und freue mich riesig darauf, dass Weihnachten bald wieder vorbei ist …weil: Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.
Unsere Kolumnistin Gabi
Gabi, Jahrgang 67, ist … Mutter eines erwachsenen Sohnes, langjährige Freundin von Sabine, Mediationsanleiterin, Organisatorin vieler Freund:innen-Events, Bewegungsmuffel (leider), Griechenland-Aficionada, Ratgeberin in Gesundheitsfragen aller Art (zum Leidwesen vieler auch ungefragt), Team Strandurlaub, Sundowner-Genießerin, Theater-Fan … und Hobby-Kolumnistin.
© FTF, Sabine Fuchs und Ulrike Heppel
All rights reserved. Do not use our pictures and content without our permission.
Alle Fotos und Texte sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht ohne unsere Einwilligung übernommen und verwendet werden.
Wir freuen uns auf deinen Kommentar