04•04•2019 ••

Unsere April-me*moments

Geht euch das auch so: Im Urlaub habe ich immer tausend Ideen, was ich alles ändern, machen oder neu kreieren könnte! Und jetzt ist auch noch April. April, der Monat, der für uns das Motto hat, etwas Neues aufzubauen. Und signalisiert uns nicht die Natur auch in ihrer Fülle: Es geht wieder los! Deswegen: Nichts kann uns jetzt aufhalten, und dafür haben wir für euch unsere Lieblingsideen zusammengetragen:

Uli:


SERENDIPITY

Manchmal habe ich neben all meinem kreativen täglichen Schaffen und Maus-Schubsen das berauschende Verlangen, mal wieder „richtig“ kreativ zu werden. Dann muss ich etwas produzieren, und zwar mit den Händen und mit Farbe, Pinsel, Leinwänden und sonstigen Materialien. Und weil es einfach effektiver ist, wenn ich mich eine bestimmte Zeit ungestört nur diesem Thema widmen kann, buche ich mich dafür gerne in einen Workshop ein. Und da habe ich durch Zufall etwas ganz Wunderbares für mich gefunden. Nämlich das „atelier“ von Silke Wieland. Sie ist Kreativtrainerin, Kunsttherapeutin und Heilpraktikerin für Psychotherapie, und sie hat ein unglaublich charmantes kleines Atelier in Giesing.

Ich habe schon mehrere wundervoll kreative Stunden in ihren Workshops verbracht. Und ganz nebenbei trifft man da immer auf tolle andere Kreative, und die Stunden dort verfliegen nur so. Und während die Werke entstehen, gibt Silke immer wieder neue geniale Tipps und Anregungen. 

Ich habe zum Beispiel schon einige Buchübermalungsabende gemacht, oder jetzt am Wochenende einen Serendipity-Workshop. Was das ist? 


„SERENDIPITY – eine zufällige Beobachtung von etwas ursprünglich nicht Gesuchtem, welches sich als neue und überraschende Entdeckung erweist.“ So beschreibt Silke Wieland diesen Workshop.


Es ist eine Collage auf Holz, wobei Schicht um Schicht neue Flächen und Räume auf einem Holzrahmen entstehen: spannend, witzig und verspielt, dramatisch und subtil. Verwendet werden dabei allerlei Papier, wie zum Beispiel Servietten, handgeschriebene Lieblingsgedichte, Kopien, Skizzen und sonstige Farbschnipsel. Es wird aber auch gemalt, gewischt oder gestempelt. Auf alle Fälle entsteht aus diesen Teilen unterschiedlicher Herkunft eine Komposition. Ein neues Ganzes.  

Und um das Werk abzuschließen, wird über die Collage eine hauchfeine Schicht aus Wachs, Schellack oder Schlagmetall gezogen. Es macht unglaublich viel Spaß und jeder, der einfach mal kreativ sein möchte, sollte das ausprobieren. Dabei ist es völlig unbedeutend, ob man malen kann oder nicht. Denn es ist unglaublich, was entsteht, wenn man sich einfach darauf einlässt.

Die tollen Fotos und Impressionen kommen übrigens von Marina, ebenfalls Teilnehmerin unseres Serendipity-Workshops. (www.marinaradic.com)

 

Sabine:

DETOX

Im Moment lege ich gerade mal wieder eine Detox-Woche ein. Meine Osteopathin meinte nämlich beim letzten Besuch, dass meine Leber irgendwie eine Ruhepause brauchen könnte. Scheinbar habe ich mich in Südafrika zu gut erholt oder doch zu viel Wein probiert? 

Wie detoxe ich?


Eigentlich ganz einfach, denn laut meines Mannes darf man gar nichts mehr essen ...


Neee, so einfach ist es nicht, aber fast. Ihr dürft alles essen, außer Fleisch, Fisch, Pilze, Tomaten, Rohkost, Süßigkeiten, Brot und glutenhaltiges Getreide. Alkohol, Kaffee und schwarzer Tee sind ebenfalls tabu. Keine schwer verdaulichen Milchprodukte, wie Sahne, Quark und Hartkäse. In der Früh trinke ich einen halben Liter Zitronenwasser, und eine Stunde nach dem Aufstehen gönne ich mir einen glutenfreien Haferbrei mit gedünsteten Früchten. Mittags und abends gibt es eine vegetarische warme Mahlzeit. Und stündlich eine Tasse heißes Wasser oder alternativ einen Kräutertee. Optimal sind 12 Tage. Nachdem es aber für mich nächste Woche schon wieder nach Berlin geht, begnüge ich mich mit einer Woche. Ich finde: immer wenig ist besser als nichts.

Fußreflexzonenmassage

Und um das Detoxen zu unterstützen und mir gleichzeitig etwas Gutes zu gönnen, habe ich mir gleich noch eine wunderbare Fußmassage bei Uli Duttenhofer (www.ulrikeduttenhofer.de) im Ygia gegönnt. Das Durcharbeiten der Reflexzonen an der Sohle und am ganzen Fuß stimuliert Organe, Muskeln, Faszien ... und wirkt reinigend. Nicht nur das, mich entspannt eine Fußmassage immer so, dass ich völlig weggebeamt bin, ähnlich einer Meditation. Und macht mir bewusst, wie dankbar ich meinen Füßen bin, dass sie mich doch schon einige Tausend Kilometer durchs Leben getragen haben. :)  Also gönnt es euch!

Da meine Fußfotos nicht so toll geworden sind, gibt's Bilder von den schönen Zweigen im Ygia und dem Handtuch :)

Uli: 

EL ANATSUI

Eine der besten Kunstausstellungen, die ich seit langem gesehen habe, ist die Retrospektive „Triumphant Scale“ des nigerianischen Künstlers El Anatsui im Haus der Kunst in München. Absolut empfehlenswert! Schon die beeindruckende Fassade mit dem monumentalen Werk „Second Wave“ – eine Hommage des Künstlers an die Eisbachwelle – versetzt in Staunen und lässt erahnen, was einem im Inneren des Hauses erwartet.

Verarbeitet hat er dafür 10.000 zum Teil gebrauchte, aber auch neue Offsetdruckplatten. Er hat sie verformt, gefaltet, über Walzen gelegt und vernietet. Erinnern will er damit an die Informationsflut, die uns täglich überrollt.

Die Ausstellung „Triumphant Scale“ ist eine erste Überblicksausstellung des renommierten afrikanischen Künstlers in Europa. Bereits 2015 wurde er auf der Biennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

 

Betritt man die Räume, ist man sofort von der Größe und vor allem auch von der Aussage der Kunstwerke in den Bann gezogen. Im ersten Moment kann man nicht erfassen, was sich einem da zeigt. Farbenfrohe riesige Arbeiten aus Verschlüssen, Kronkorken und Blechdosen sind wie erlesene Wandteppiche an den Wänden drapiert. Glitzernde und schillernde Dosendeckel verschmelzen zu beeindruckenden Kunstwerken.

Im großen Saal hängt ein monumentaler Vorhang aus Milliarden von geschnittenen, flachgeschlagenen, gedrehten und mit Kupferdraht zusammengefügten Metallelementen von der Decke. Man kann hindurchgehen und die Absicht des Künstlers entdecken, der diese Einzelelemente zu einem Gesamtkunstwerk verbunden hat. Er stellt damit die menschliche Gemeinschaft dar, die aus miteinander verbundenen Subjekten besteht. Die Verwendung von gefundenem Material ist für El Anatsui grundlegend bedeutsam. So stammen zum Beispiel die Flaschenverschlüsse, die er in seinen Kunstwerken verarbeitet hat, von Getränken und Spirituosen, die Europäer als Währung in der Zeit des Kolonialismus und des Sklavenhandels nach Afrika gebracht haben, und damit ein Mittel der Unterdrückung waren. 

In jedem Saal eröffnet sich eine neue und unglaubliche Welt, die aus fünf Jahrzehnten künstlerischen Schaffens entstanden ist.

Abgerundet wird die Ausstellung durch Holz- und Metallskulpturen und vor allem auch durch seine Zeichnungen, Drucke und Skizzenbücher, die ich persönlich unglaublich aussagekräftig finde.

Die Ausstellung ist das Erbe des kürzlich verstorbenen Okwui Enwezor, Direktor am Haus der Kunst. Er hat die Ausstellung kuratiert, konnte an der Eröffnung aber nicht mehr teilnehmen.


Sabine:

OSTERN

Und dann ist ja bald wieder mein Lieblingsfest. Oooooohstern. Letztes Jahr hatte ich euch auf dem Blog ein Rezept für einen glutenfreien Osterfladen versprochen. Tatsächlich habe ich ihn letztes Jahr gebacken. Aber was soll ich sagen. Der Fladen war ein Stein. Deswegen gibt es jetzt kein Rezept.

Allerdings habe ich letztes Jahr zum ersten Mal Eier mit Blättern bedruckt. Dafür braucht man wirklich Geduld, aber das Ergebnis ist dann auch wirklich wunderschön. 

Ihr benötigt:
Eier, Kaltfarben, Garn, kleine Blüten und Blätter, Nylonstrumpfhose, Schere und flüssiges Eiweiß
​So geht es:
Die gekochten Eier abkühlen lassen und die Farbe nach Anleitung vorbereiten. Die Strumpfhose in ca. 10 cm lange Abschnitte schneiden. Die Blüten oder Blätter auf der einen Seite mit Eiweiß bestreichen und mit der bestrichenen Seite aufs Ei kleben. Jetzt den Strumpf übers Ei ziehen und mit dem Garn zuknoten. Die Strumpfeier in die Kaltfarben legen und nach Anleitung färben. Die Eier aus dem Färbebad nehmen und auf Küchentüchern trocknen lassen. Am Schluss den Strumpf entfernen. 

Eigentlich sind diese Eier zu schön zum Essen …, aber sie sehen toll am Frühstückstisch aus :)

 

Uli: 

FLOHMÄRKTE

Aus alt mach neu – wo geht das besser, als auf dem Flohmarkt. Deeeeer Pflichttermin überhaupt ist der 27.4.2019. Da ist nämlich der Riesenflohmarkt auf der Theresienwiese. Los geht es hier um 7 Uhr am Morgen, und es gibt um die 2000 Aussteller.

Hier 5 Tipps, damit ihr einen entspannten Flohmarkttag habt:

1.  Der frühe Vogel fängt den Wurm. Am Flohmarkttag heißt es früh ausstehen und früh da sein. Dann kann man auch mit den tollsten Schnäppchen nach Hause gehen.

2.  Am besten reist man mit dem Radl oder den Öffentlichen an, denn das Chaos ist bei 2000 Ausstellern vorprogrammiert. Da geht rund um den Flohmarkt meist gar nix mehr.

3.  Handeln, was das Zeug hält, und zwar wie auf einem türkischen Bazar. Am besten gleich mal bei der Hälfte des Kaufpreises anfangen. Und ganz wichtig: Immer ganz viel Kleingeld in der Tasche haben.

4.  Da die Theresienwiese wirklich groß ist – da muss ja auch ein ganzes Oktoberfest Platz finden – macht es Sinn, sich Fixpunkte zu merken, damit man überhaupt etwas wiederfinden kann.

5.  Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Unbedingt etwas zum Trinken mitnehmen, denn es kann verdammt heiß werden (erlebt im letzten Jahr). Oder sonst eben mal einen kurzen Abstecher auf das anliegende Frühlingsfest machen.

Und dann steht den megatollen Funden nix mehr im Weg. Viel Spaß beim Flohmarkten.

Sabine:

SOPHIE PASSMANN

Unbedingt lesen will ich „Alte weiße Männer“ von Sophie Passmann. Ich bin einfach begeistert, dass der Feminismus bei jungen Frauen wieder eine wichtige Rolle spielt. Laut einer Till Raether-Kritik in der Brigitte müssen die Interviews wirklich sensationell gut sein. Nicht Passmann führt die Männer vor, sondern die Männer entlarven sich wohl selbst. Es ist ein Buch für junge Männer, so Sophie Passmann, die nicht zu alten Privilegienträgern werden wollen, und für junge Frauen, die mit ihren sexistischen Onkeln diskutieren müssen. Ho Ho Ho …

 

Ein anderer alter weißer Mann hat gerade ein Interview zum Thema Gleichberechtigung geführt. In seinem „Morningbriefing“-Podcast hat Gabor Steingart Professor Dr. Julia Allmendinger, Leiterin des Wissenschaftszentrums für Sozialforschung, interviewt.

Die Märchenonkel-Stimme von Gabor Steingart finde ich nur schwer zu ertragen. Trotzdem lohnt sich diese Podcast-Folge.

Diese 7 Wege zur Gleichberechtigung zeigt Dr. Allmendinger im Gespräch auf:

* Personalabteilungen müssen bei der Personalsuche für Führungskräfte genauer hinschauen: Nicht nur bisher Erbrachtes, sondern vor allem das Potenzial zählt.

* Eine Vorzeigefrau reicht nicht aus, wir brauchen eine bestimmte Anzahl an Frauen in Schlüsselpositionen.

* Die starre Zuweisung von Frauen in Frauenjobs und Männer in Männerjobs muss aufgebrochen werden.

* Das Ehegattensplitting gehört abgeschafft, denn Frauen werden durch diese Steuerpolitik an den Herd zurückgeschickt.

* Unternehmen müssen sich für Kinderbetreuung verantwortlich fühlen.

* Mehr Durchsetzungskraft für Teilzeitmodelle, sowohl von Frauen als auch von Männern. Bevor ein Kind zur Welt kommt, wünschen sich 90 % aller Paare eine gleichberechtigte Partnerschaft. Nach der Geburt eines Kindes sieht das anders aus. 

* Wir brauchen eine Quote, nicht nur in den Aufsichtsräten, sondern auch bei den Vorständen und den Geschäftsführern und in allen anderen Führungsebenen.

Mir fehlt als Regel Nummer 8 noch die 32-Stunden-Woche. Auch eine Idee von Dr. Allmendinger.


Nothing can stop us now. Danke Frühling!


 

Kommentare

Nessa Altura
05•04•2019
Ein sehr schöner informativer Beitrag. Hat mich tatsächlich kurz bekümmert gemacht, dass ich nicht in München wohne... Bravo, Nessa
FTF, Sabine Fuchs
05•04•2019
Danke liebe Nessa, aber das Buch und den Podcast kannst du ja auch bei Dir zuhause lesen und hören :). Viele liebe Grüße aus München Sabine und Uli
Katrin
07•04•2019
Liebe Uli, liebe Sabine, eine wunderbar inspirierende April Seite habt Ihr da gemacht:) Da bekommt Frau sofort Lust ins Atelier Wieland zum Werkeln zu reisen, sich bei Ulrike Duttenhofer die Füsse massieren zu lassen für ein entspanntes Körpergefühl und dann zu spannenden Betrachtungen das Haus der Kunst zu besuchen. Auch ich wohne nicht in München aber es würde sich lohnen dort mal wieder eine Auszeit zum ganzheitlichen Auftanken zu verbringen. Urlaub im Nahraum...plane ich unbedingt ein noch in 2019! Herzliche Grüße vom bayrischen Land. Katrin
FTF, Sabine Fuchs
09•04•2019
Liebe Katrin, wie schön, wenn wir dich zu einem Besuch von München inspiriert haben. Und natürlich gönnst du dir dann gleich das Rundumpaket :)) Viel liebe Grüße Sabine

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