Kopf hoch! – Die Gesundheitskolumne von FTF #2
Sind wir mal ehrlich: Bürden wir uns alle nicht immer wieder mal wieder viel zu viel Last auf, machen tausend Dinge zur gleichen Zeit, sitzen zu lange am Rechner, wuchten irgendwas von A nach B und wundern uns dann, wenn sich der Rücken meldet? Sei es mit Verspannungen, einem Hexenschuss oder gleich auch mit einem Bandscheibenvorfall. Kennen wir alle in irgendeiner Form – alles schon erlebt! So auch unsere Gesundheitskolumnistin Gabi …
Aber … Kopf hoch!
Unsere Gesundheitskolumne Teil 2:
Neulich beim Orthopäden …
„Sie müssen einfach ein paar Kilos abnehmen und täglich Sit-ups machen, dann wird das schon wieder mit ihren Rückenschmerzen.“ So einfach. So lapidar. So falsch ... lag Orthopäde Nummer 1, den ich wegen schlimmster Schmerzen im unteren Rücken aufgesucht hatte. Ein Orthopäde und ein Neurochirurg später lag ich zwei Wochen in einer Akut-Schmerzklinik in Oberbayern … und habe viel gelernt – am meisten wieder mal über mich selbst. Mit drei Bandscheibenvorwölbungen im Lendenwirbelbereich, die die Nervenwurzeln tangieren, sind Sit-ups das Schlechteste, was man tun kann. Das Beste ist, sich selbst den Druck nehmen und sich wirklich entspannen – die Pausentaste drücken, sich massieren lassen, zur Wassergymnastik gehen, die Beine hochlagern und NICHTS TUN.
„Erst wenn Sie nichts mehr müssen und nichts mehr wollen, dann wird alles gut“,
so der Chefarzt jener Schmerzklinik. Ja, das ist die Meisterklasse … und der Weg dorthin das Ziel.
Ich kenne viele Menschen verschiedenen Alters und viele davon haben Rückenschmerzen. Darunter sind: Normalgewichtige Menschen, die Sport treiben. Übergewichtige Menschen, die Sport treiben. Normalgewichtige Menschen, die keinen Sport treiben. Und übergewichtige Menschen, die keinen Sport treiben. Also ich. Will sagen, lass dir nicht einreden, wenn du nur weniger wiegen würdest und endlich mal diszipliniert wärst, DANN … wirst du schmerzfrei.
Meine Erfahrung ist: Egal, wie diszipliniert du zur Physiotherapie gehst, regelmäßig deine Therabandübungen machst und liebscherundbrachtig täglich deine Faszien rollst – das, was wirklich hilft, ist die Akzeptanz des Schmerzes. Sich selbst den Druck nehmen. Siehe „funktionieren wollen“. Erkennen, was schlecht für dich ist. Zum Beispiel Wasserkästen vom Auto in den Keller schleppen. 9 Stunden am Tag am Rechner sitzen. Koffer einseitig tragen. Ibuprofen, Diclofenac & Co schlucken aka den Schmerz wegdrücken und
weitermachen … weitermachen … weitermachen.
Ich lebe heute ohne Schmerztabletten. Mit diversen Wirbelsäulenproblemen, die sowohl „angeborene Fehlstellungen“ als auch Stürze, Unfälle, die Lebensjahre und mein Schreibtisch-Beruf mit sich gebracht haben. Ich habe gelernt, damit umzugehen. Kenne ein paar wirksame Übungen, schwöre auf Stretching und höre auf meinen Körper. So verrückt es klingt: Der Schmerz ist mein Freund geworden, denn er zwingt mich, auf mich selbst achtzugeben.
Achtsam sein eben!
Unsere Kolumnistin Gabi
Gabi, Jahrgang 67, ist … Mutter eines erwachsenen Sohnes, langjährige Freundin von Sabine, Mediationsanleiterin, Organisatorin vieler Freund:innen-Events, Bewegungsmuffel (leider), Griechenland-Aficionada, Ratgeberin in Gesundheitsfragen aller Art (zum Leidwesen vieler auch ungefragt), Team Strandurlaub, Sundowner-Genießerin, Theater-Fan … und Hobby-Kolumnistin.
Welche Gesundheitsthemen beschäftigen euch denn so? Gibt es da Vorschläge, wozu ihr gerne mal etwas lesen wollt? Dann freuen wir uns auf eure Anregungen und euer Feedback. ;-)
© FTF, Sabine Fuchs und Ulrike Heppel
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Kommentare
Danke für die Kolumne.
Ich stimme zu das Orthopäden manchmal die schlechtesten Ratgeber sind.
Mobilisation der Muskeln, Faszien und Gelenke. Präzise Ansteuerung und Übungen zur Verbesserung von Fehlhaltung sind aus meiner Erfahrung ( auch im Freundes-/Kollegenkreis) das effektivste. Es muss aber ein Medical Fitnesstrainer sein, der weiss was er tut. Bei Fragen gerne melden…. Liebe Grüße Angelika
Liebe Angelika,
herzlichen Dank für deinen Kommentar. Liebe Grüße Uli
Wir freuen uns auf deinen Kommentar