Susanne, was beschäftigt dich derzeit?
Aktuell beschäftigt mich vor allem die Weiterentwicklung unserer Body-Reset-Kurse und der Ausbau unseres Angebotes für unsere Community, um noch mehr Frauen in den Wechseljahren zu erreichen und mit Wissen zu empowern. Zudem arbeite ich auch immer an neuen Inhalten für unseren Newsletter Somebodytoldme. 

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Hat sich dein Kleidungsstil im Laufe der Zeit geändert?
Definitiv! Spaß am Ausprobieren hatte ich schon immer. 

Nur nutze ich heute Kleidung noch viel mehr als Ausdrucksmittel. Dabei habe ich mir professionelle Hilfe geholt. 

Vor ein paar Jahren hatte ich das Glück, für ein Drei-Generationen-Shooting in der Brigitte die Stilberaterin Bärbel Recktenwald kennenzulernen. Und danach bat ich sie, mit mir mal meinen Kleiderschrank durchzugehen und gemeinsam zu shoppen. Das war ein großer Spaß und hat mich noch mutiger werden lassen. Seitdem berate ich mich immer wieder mit Bärbel. Manchmal schickt sie mir auch spontan Links zu schönen Sachen - sie kennt ja jetzt meinen Kleiderschrank sehr gut und weiß, was gut zusammen passt.

Gibt es deiner Meinung nach etwas, was Frauen ab 50 nicht mehr tragen sollten oder gibt es für dich eine spezielle Mode 50 plus?
Absolut nein. Das ist doch eine ganz individuelle Sache. Ich ertappe mich allerdings schon dabei, den Stil anderer zu werten im Sinne von: “Würde ich in dem Alter nicht mehr tragen.” Daran merke ich, dass mein Unterbewusstsein durchaus sortiert in: das geht und das geht nicht (mehr). Gut finde ich das nicht an mir.

Ich arbeite daran, andere so zu lassen, wie sie sind.  

Hat sich deine Figur im Laufe der Zeit verändert?
Nicht wirklich, außer, dass alles nicht mehr so straff ist wie früher. Ich scheine da nach meiner Mutter zu kommen. Dann esse ich sehr gerne Gemüse und wenig Mist. Das tut mir gut. 

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Hast du ein Lieblingskleidungsstück, welches schon Jahre in deinem Kleiderschrank liegt?
Ich habe einige. Gerade trage ich meine völlig verwaschene, etwas zerschlissene Jeans - meine Alltagsjeans - die ich gerne mit einem grauen Pulli kombiniere, den ich auch schon Jahre habe. 

Zuhause im Alltag bin ich ein Mode Goofy: Hauptsache bequem und lässig. 

Das hängt aber auch damit zusammen, dass ich viel koche und das verträgt sich nicht mit empfindlichen Stoffen, bei denen jeder Rote-Bete-Fleck gleich das Ende bedeutet. 

Ist dir Nachhaltigkeit bei Kleidung wichtig?
Ja. Handle ich auch danach? Noch viel zu wenig. 

Grundsätzlich kaufe ich aber gute Qualität, die auch lange hält. 

Meine Unterwäsche ist von Hanro, meine Socken sind von Falke. Das hält alles ewig. Und wenn meine Zehen sich ihren Weg nach draußen bohren, stopft mir meine Mutter meine Socken und Strümpfe wieder. Ich habe ein paar Schnürstiefel von Agnes, die ich schon mehrfach habe besohlen lassen. Und wenn die durch sind, werde ich mir genau die gleichen noch einmal kaufen, die halten dann wieder für ein paar Jahre. Neulich fand ich zusammen mit Bärbel bei Secondella einen Vintage Blazer von J. Crew, den ich sehr mag. Mit Vinted hab ich leider keine guten Erfahrungen gemacht, aber Kleidung mieten könnte ich mir gut vorstellen. Polyester und andere Kunstfasern mag ich gar nicht mehr und versuche sie zu vermeiden. 

Was hast du dir zuletzt gekauft und gab es einen besonderen Anlass?

Mein letzter Kauf war ein roter Mantel, den mir Bärbel genäht hat. 

Sie hatte mir mal ein Foto von einem roten Mantel geschickt, den ich sofort bestellt hätte, aber der war nirgendwo zu finden. Wir konnten noch nicht mal die Marke ausmachen. Da hat Bärbel selber einen entworfen, den Schnitt anlegen lassen und sich an die Nähmaschine gesetzt. Jetzt hab ich den tollsten Mantel überhaupt.  

Die Charakteristik von Nobodytoldme ist ja das Signalrot. Ist Rot deine Lieblingsfarbe?
Eigentlich gar nicht. Ich bin ja eher der blasse Typ mit Sommersprossen. Aber irgendwie ist die Farbe zu mir gekommen und jetzt lieb ich sie. An manchen Tagen setze ich sie gezielt und dosiert ein. Jeden Tag würd ich sie nicht tragen.

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Die Frage „Welche Frisuren für Frauen ab 50“ ist eine wirklich viel gestellte Frage bei Google. Findest du auch, dass es bestimmte Frisuren gibt, die man über 50 nicht mehr tragen sollte?
What?! Nein. Aber auch hier merke ich, wie ich unterbewusst werte. Wenn Frauen auf einmal so einen praktischen Kurzhaarschnitt tragen, dann denke ich: “Hm, würde ich nicht machen.” Gleichzeitig weiß ich doch, dass wir uns alle mehr lassen sollten, wie wir sind. 

Ich mag´s aber auch besonders, wenn sich gerade die Italienerinnen und Spanierinnen auch im hohen Alter noch sehr elegant und eben nicht praktisch kleiden - das gilt auch für die Frisuren. Die sind für mich ein Vorbild. 

Kannst du dir vorstellen, irgendwann grau zu werden?
Absolut. Es könnte dann nur sein, dass ich etwas nachhelfe und alles einfach weiß machen lasse. Das ist ja leider immer mit Wasserstoffperoxid verbunden. I’ll cross that bridge when I get there. 

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Was sind deine Lieblingsaccessoires?
Ich trage sehr gerne meine goldene Kette mit dem S. Dann habe ich noch eine, mit dem Anhänger “selffunded”, die mag ich auch sehr. Und dann gibt es ein paar Krawatten, die ich liebe.

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Das Wort Dame wird ja vornehmlich von der älteren Generation benützt. Wirst du irgendwann eine alte Dame? Wenn ja, wie siehst du dann aus?
Meine Mutter ist schon 87 und die spricht nicht von “Damen”. Das ist ja wirklich ein sehr altmodisches Wort, was nur noch selten benutzt wird.

Ich denke, ich werde immer Susanne bleiben, die ein Faible für Buntes hat. 

Das Bewusstsein altert nicht. In diesem Sinne bleib ich neugierig und offen für Neues im Geiste, sofern es mir gegeben ist, so alt zu werden. Ich arbeite jedenfalls daran, gesund alt zu werden. 

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Stilberatung: Bärbel Recktenwald, www.diestilberaterin.com

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