Hallo mein Schatz – die Scheidungskolumne #3
Kaum datet Janet aka die Süße wieder – natürlich mit Hindernissen, denn Janet ist ja, wie wir wissen, ein bisschen aus der Übung – da taucht ihr Ex wieder auf. Wo und wie, das lest ihr heute in Folge #3 unserer Scheidungskolumne. Eigentlich sind es ja zwei Folgen, denn bei so einer Achterbahnfahrt, da überschlagen sich ja oft die Ereignisse:
Och nö
Hallo mein Schatz,
och nö, allmählich habe ich gar keine Lust mehr auf diese Anrede. Lass mich mal überlegen … Hallo mein Ex, das klingt doch eigentlich auch ganz fein, findest du nicht? Prima. Dann sind wir uns ja einig. Und damit zurück zu den wirklich wichtigen Nachrichten des Tages.
1. Ich weiß jetzt, was ich will …
Was so genau genommen auch nicht stimmt, denn ich weiß jetzt, wen ich will. Reinhard* beispielsweise (die Älteren von uns werden sich erinnern) wollte ich ganz klar nicht - zu dröge, zu betulich, zu wenig pfiffig. Alle anderen mussten ja eh warten (und ich auch), denn ich war ja blöderweise krank – parallel zum Leben aufräumen. Mit Reinhard allerdings habe ich telefoniert, nicht kurz, aber eben auch nicht kurzweilig.
Was mich direkt und unweigerlich zu Punkt 2 der guten Nachrichten bringt …
2. Ich weiß, wie ich mir viele Umwege erspare …
Telefonieren heißt das Zauberwort. Und spannenderweise bestätigt sich mein Eindruck vom Telefongespräch eins zu eins mit dem Foto, was mir dann noch geschickt wird. Wenn also eins von beidem ein Fake ist, wie mir ja schon bei diesem netten Portal passiert, fliegt das Ganze schon beim Telefon-Date auf und ich kann mir die große Enttäuschung beim echten Treffen sparen.
3. Wellenlänge, Augenhöhe und Atemnot
Puhh … womit wir also wieder bei Stephan wären – vorausgesetzt, wir setzen Atemnot auf Platz eins. Denn da war ja alles umgekehrt: erst Kennenlernen und Atemnot, dann quatschen, texten, treffen in fröhlichem Wechsel. Und schließlich abtauchen – nein, nicht er … ich … wegen der Atemnot und ein paar Fragezeichen. Wird jemand nach 2 Ehen, 2 Familien und ein paar schräg-witzigen Kommentaren über andere demnächst auch so über mich sprechen?
Oder war das nur der Klassiker: einmal Aufplustern, eine Runde Imponiergehabe und in Wirklichkeit ein echt feiner Kerl?
„Dann musst du das eben noch rausfinden.“ Ja, Kim, schon gut. Du bist eine meiner ältesten Freundinnen, hast natürlich wieder recht und in einem Satz den Nagel auf den Kopf getroffen. Morgen melde ich mich bei ihm. Ups, ich rede ja gar nicht mehr mit dir, mein lieber Ex. Na dann …
Deine zukünftige Exfrau
@alle: Namen und Orte sind komplett aus der Luft gegriffen bzw. wild vertauscht. Fühlt euch bitte nicht falsch angesprochen und Janet ist der Name der Hauptfigur aus dem wunderbaren Film „Wenn Liebe so einfach wäre“ – blöder Titel, toller Film … mit Meryl Streep, also gucken, Ladies – echt jetzt. :-)
Nachtrag:
Raus aus meinem Traum
Hallo mein Ex,
kannst du bitte endlich verschwinden? Also so ganz und komplett … aus meinen Gedanken, aus meinen Erinnerungen und verdammt nochmal bitte auch aus meinen Träumen?
Guck mal, wenn du ständig auftauchst, wird das nix mit unserer beiden neuen Leben. Tagsüber kriege ich dich prima weg – vorausgesetzt, mir fällt nicht gerade auf, dass du immer noch selbstverständlich bist, selbst, wenn ich mir so etwas Simples vorstelle wie Tanzen.
Du verstehst nur Bahnhof?
Ok, also ich habe dir doch von Stephan erzählt (das tolle FTF-Team fragt mich übrigens bereits im Hintergrund, ob der wohl im Rennen bleibt). Mit Stephan kann ich mir tatsächlich so ziemlich alles vorstellen – Pferde stehlen und tanzen inklusive. Dachte ich mir wenigstens. Aber da habe ich die Rechnung mal wieder ohne mein … nennen wir es Unterbewusstsein … gemacht. Jedenfalls wollte ich schon die ganze Zeit Lindy Hop ausprobieren, damit ich bei einer der nächsten Swingtanz-Partys mitmachen kann. Kurz entschlossen habe ich ein tolles Video gefunden und auf 2,5 m² Küchenboden mein Glück versucht.
Du hast was verpasst, das kann ich dir sagen.
Jetzt musst du dazu wissen, dass man bei diesem Tanzstil eine komplett andere Tanzhaltung hat, nämlich eher Schulterschluss, Arm in Arm, und man guckt sich auch noch dabei an. Und weil das ein eher witziger Tanz ist, grinst man die ganze Zeit dabei. Während ich das also trainiere, kann ich mir Lindy Hop supergut mit Stephan vorstellen. Wir hätten jede Menge Spaß; da bin ich mir sicher. Klingt doch alles super so weit, findest du nicht? Tagsüber, im Wachzustand ja. Ich gehe also schon halb beschwingt schlafen, denke an nichts Böses und dann schleichst du dich wieder rein. Was soll das? Am Morgen wache ich auf und stelle fest, dass ich natürlich nachts im Traum mit dir getanzt habe und wir natürlich Arm in Arm standen – ganz selbstverständlich eben.
30 Jahre kriegste so schnell nicht einfach weg.
Ergebnis? Das heulende Elend … schon wieder. Und das, obwohl doch schon einige nette Kerle um mich rum sind und einer davon mich zeitweise in Schnappatmung versetzt, aber zumindest ungebremst zum Lachen bringt. VERSCHWINDE ENDLICH. Das heulende Elend hat mich schon wieder 1,5 Tage gekostet – freie Tage wohl gemerkt.
Du störst.
Deine Ex
© FTF, Sabine Fuchs und Ulrike Heppel
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