19•01•2023 ••

Nachhaltiges Wohnen mit Designklassikern by Dagmar von fiedlerooms

Draußen ist es gerade so richtig winterlich. Da schauen wir doch noch lieber tolle Wohnungen an: In unserer Wohnkolumne @home zeigt euch heute Dagmar ihre beiden Wohnungen in Bern und Berlin. Auf Instagram bloggt sie unter dem Namen fiedlerooms. Auf Dagmars tollen Bildern sticht nicht nur ihr toller Wohnstyle ins Auge, sondern auch die vielen Wohnklassiker, mit denen Dagmar sich umgibt. Davon hat jeder seine Geschichte ...

 

Du wohnst ja an zwei völlig unterschiedlichen Orten. Kannst du uns erzählen, wie es dazu gekommen ist?

2011 hat uns der Jobwechsel meines Mannes von Leipzig nach Bern geführt. In Leipzig haben wir insgesamt 10 Jahre gelebt und ich bin weitere 4 Jahre zwischen beiden Städten gependelt, weil ich mich einfach nicht von dieser wunderschönen Stadt mit seinen liebenswürdigen Menschen trennen konnte. 2015 bin ich dann endgültig auch nach Bern gezogen, aber schon bald hat mich das Heimweh nach Deutschland gepackt. Da wir schon immer von einer Wohnung in Berlin geträumt haben, schien nun der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein, uns diesen Wunsch zu erfüllen.


Mittlerweile sind wir sehr froh und dankbar, dass wir in zwei so völlig unterschiedlichen Städten leben dürfen. Die eine bietet jeweils, was die andere nicht zu bieten hat. 


 

Mit wem lebst du zusammen und hast du beruflich auch mit Design zu tun?

Ich lebe mit meinem Lieblingsmenschen, mit dem ich seit 25 Jahren glücklich verheiratet bin, zusammen. 1995 haben wir uns bei der Arbeit in der Uni in Göttingen kennen- und lieben gelernt und sind seitdem ein super Team. 
Bis Ende Dezember habe ich insgesamt 33 Jahre im medizinischen Bereich an verschiedenen Universitätskliniken gearbeitet. Die letzten 21 davon in der Administration der klinischen Forschung. Mein Herz schlägt aber schon seit meiner Jugend für das Einrichten und Dekorieren von Wohnräumen und überhaupt für alles Schöne – typisch Waage eben. Darum habe ich vor ein paar Jahren nebenberuflich ein Studium für Innenarchitektur und Raumdesign abgeschlossen und einige Kurse für Home Staging besucht. Meine Leidenschaft für Interior Design habe ich aber bisher nur auf Instagram und Pinterest ausgelebt und ab und zu durfte ich Freunde und Bekannte bei der Einrichtung ihres Zuhauses beraten.


Anfang dieses Jahres habe ich mich mit 54 Jahren nun endlich getraut und mir meinen lang gehegten Traum erfüllt, mich als Interior Designerin selbständig zu machen. 


Wie würdest du den Wohnstil der jeweiligen Wohnung beschreiben? 

Da ich mich für viele verschiedene Wohnstile begeistere, gibt es von allem ein bisschen – außer bunt. Überwiegend sind aber beide Wohnungen eher klassisch modern mit einem Hauch Skandinavien, Bauhaus und Mid-Century eingerichtet.

Die Berliner Wohnung wirkt ein wenig cleaner und gradliniger, wobei die Wohnung in Bern ein paar mehr klassische, und z. T. auch wenige elegante Akzente enthält. In beiden Wohnungen wird aber auf jeden Fall Nachhaltigkeit großgeschrieben.


Wir haben zu Beginn unserer Ehe beschlossen, nur Möbel zu kaufen, die zeitlos und qualitativ hochwertig sind und uns viele Jahre begleiten werden ...


... auch wenn man dafür mitunter ein ganzes Weilchen sparen muss, wie z. B. für die S64 Freischwinger von Thonet. Viele unserer Möbel sind darum auch bereits 20 Jahre und älter. Auch unsere Couch und die beiden Sessel, die ursprünglich mal mit Leder bezogen waren. Die haben wir vor ein paar Jahren neu mit einem robusten, weißen und waschbaren Baumwollstoff beziehen lassen. Dadurch sehen sie wieder aus wie neu und außerdem sind sie durch den Stoff viel wohnlicher und gemütlicher geworden. Eine super Entscheidung.

 

Was ist dein Lieblingsplatz in deiner Wohnung in Bern und in Berlin?


Den absolut schönsten Platz findet man auf unserem Balkon in Bern.


Von dort aus hat man einen traumhaften Blick auf die Silhouette des Berner Oberlands mit den Gipfeln des Eiger, Mönch und der Jungfrau.  Bei diesem Anblick hat man immer das Gefühl, im Urlaub zu sein. In Berlin sitze ich sehr gern auf der Bank am Esstisch mit dem Blick durch die großen Fensterfronten nach draußen ins Grüne. Vor kurzem habe ich allerdings den Tisch und die Bank umgestellt und mir dadurch den schönen Blick verbaut … Mal sehen wie lange das so bleibt ...

 

Bist du alleine für den Look der Wohnungen zuständig?

Ja, da vertraut mir mein Mann total und zum Glück teilen wird den gleichen Einrichtungsgeschmack. Ich könnte mir auch nur sehr schwer vorstellen, wie es wäre, wenn wir diesbezüglich nicht auf einer Wellenlänge schwimmen würden und wir wegen jeder Anschaffung oder Umgestaltung endlos diskutieren müssten. Wenn mein Mann allerdings mal ein Veto einlegt, dann nehme ich das sehr ernst. ;-)

 

Wo hast du Weihnachten gefeiert? 

Weihnachten feiern wir immer mit unseren Familien in Deutschland und am zweiten Weihnachtstag abends treffen wir traditionell unsere langjährigen Freunde aus der Heimat. Ein wunderschönes Ritual, auf das ich mich jedes Jahr sehr freue. Den Jahreswechsel haben wir wie immer in Berlin verbracht.

 

Wann musste deine Weihnachtsdeko gehen?


Kurz nach Neujahr verschwindet alles wieder in den Kisten, damit die „gewohnte Ordnung“ wieder hergestellt werden kann.


Bis auf meine geliebten Schwibbögen, die so ein wunderschönes und warmes Licht ins Wohnzimmer zaubern. Die dürfen in beiden Wohnungen noch bis Anfang Februar bleiben. 

 

Auf den Bildern bei Instagram sieht man, dass du dich gerne mit Klassikern umgibst. Welches Möbel ist da im Moment dein Favorit?

Ich mag alle unsere Möbel total gern, da sie entweder Liebe auf den ersten Blick waren oder sehr sorgfältig im Laufe der Jahre ausgesucht wurden. Besonders gern mag ich aber unseren Couchtisch aus den 80er-Jahren, der von dem niederländischen Designer Hank Kwint entworfen wurde. Den Tisch haben wir in einem tollen Geschäft für Vintagemöbel in Bern gefunden, noch bevor wir dort eine Wohnung hatten.


Unsere Wohnung musste dann quasi passend zum Tisch ausgesucht werden. ;-)


Die beiden Freischwingersessel, die ich ebenfalls in einem Vintage-Laden entdeckt habe, sind ebenfalls absolute Lieblingsstücke. Nach denen werde ich auch am meisten auf Instagram gefragt. 

 

Du hast tolle Bilder in beiden Wohnungen. Hast du ein Konzept für deine Bildersammlung?

Nein, ein wirkliches Konzept habe ich nicht, die Zusammenstellungen sind aus dem Bauch heraus entstanden. Aber wie man sieht sind alle Bilder in gedeckten Farben und zurückhaltenden Motiven gehalten und immer in Gruppen angeordnet. Ich liebe einfach Galeriewände. Einige der Motive sind aus der späten Zeit von Paul Klee, der viele Jahre seines Lebens in Bern verbracht hat. Zwei davon haben wir aus einem wunderschönen Kunstgeschäft aus Amsterdam mitgebracht, einer meiner absoluten Lieblingsstädte. Hab immer davon geträumt, dort mal in einem der schönen Häuser an einer Gracht zu wohnen.

 

Hast du eine Lieblingswohnfarbe?


 

Wie man unschwer erkennen kann mag ich es farblich unaufgeregt.


Die neutralen Töne strahlen so eine wohltuende Ruhe aus und erden mich regelrecht, wenn ich nach Hause komme. Im Grunde besteht die Farbpalette in Bern also aus verschiedenen Beige- und hellen Brauntönen, viel weiß und schwarzen Akzenten. In Berlin ist allerdings statt Beige mehr Grau angesagt. Farbtupfer gibt es höchstens in Form von Blumen und im Winter mal ein paar Granatäpfel. Die finde ich klasse als Deko. 

Kochst du gerne?


Meine Kochleidenschaft hält sich ehrlicherweise in Grenzen, es sei denn, es kommen Gäste.


Da plane ich schon Tage vorher das Menu, schreibe Einkaufslisten und überlege mir eine passende Tischdekoration. Während des Lockdowns sind mein Mann und ich allerdings zu echten Pasta-Profis mutiert. Wir haben zig Nudelteigrezepte ausprobiert und eine Zeit lang mussten alle Gäste unsere selbstgemachten Raviolis probieren und bewerten. Gebacken wird hingegen nur zur Weihnachtszeit, aber da ist mein Mann zugegeben viel besser als ich. 

 

Wenn Geld keine Rolle spielen würde, welches Möbel, Teppich etc. würdest du dir gerne kaufen?

Da könnte ich so einiges aufzählen …, aber ganz oben auf der Wishlist steht der Spanish Chair von Børge Morgensen und das Major Sofa von &Tradition. Aber das bleiben vorerst erst nur Wünsche, da für beides momentan kein Platz vorhanden ist. 


Hier gibt´s Dagmars derzeitige Lieblingsstücke für ein stimmiges Wohnen mit Designklassikern: 

1. Spanish Chair von Børge Morgensen

2. Couchtisch aus den 80ern von Hank Kwint, Ähnliche gibt es hier

3. Mayor Sofa von & Tradition

4. Backenzahn Beistelltisch


 



Danke, liebe Dagmar, für den Einblick in deine stylischen Wohnungen. Wer mehr von Dagmar sehen will, findet sie unter fiedlerooms auf Instagram.

 

Kommentare

Heike
21•01•2023
Hallo Ihr Beiden, so persönliche Einblicke in Wohnungen und Lebenskonzepte finde ich klasse und sehr inspirierend. Mein MNn und ich wohnen auch gerade auf Zeit im Berlin, um zu probieren wie es ist wieder in der Stadt statt im Vorort zu wohnen und in der Stadt in der wir vor rund 30 Jahren gelebt haben. Und falls wir entscheiden sollten, doch in näherer oder etwas weiterer Zukunft unseren Lebensmittelpunkt zu verlagern, sind Einrichtungsideen sehr willkommen. LG Heike
FTF, Sabine Fuchs
21•01•2023
Liebe Heike, das hört sich ja spannend an. Das überlegen mein Mann und ich auch immer. Allerdings in München ... ;) LG Sabine

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