06•02•2021 ••

4 Wochen zuckerfrei

Zuckerfrei – Tag 1: 

Auf Instagram schreibe ich, dass ich mich jetzt einen Monat lang frei von raffiniertem Zucker ernähren will.
Ich bin schwer beeindruckt : Viele unserer Followerinnen ernähren sich schon zuckerfrei oder sind auch gerade dabei, auf Zucker zu verzichten. 

Was heißt denn überhaupt zuckerfrei? Da gibt es erhebliche Unterschiede. Während beispielsweise Hannah Frey, Autorin zahlreicher Bücher zum Thema zuckerfrei und Ownerin des Blogs projekt-gesund-leben.de, ihre Zuckerfreiheit so definiert, dass sie raffinierten Zucker aus ihrem Speiseplan gestrichen hat, gibt es auch die radikale Fraktion: Anastasia Zampounidis (www.zampounidis.de) gestattet sich auch keine Zuckeralternativen mehr. Selbst Wein hat die Griechin von ihrem Speiseplan gestrichen. Ganz so streng will ich nicht sein. Ich halte mich da eher an Hannah Frey: Dattelsüße und Kokosblütenzucker und hin und wieder etwas Honig werde ich mir die nächsten Wochen erlauben.

Zuckerfrei – Tag 2:

Bei meinem Morgenbrei (Haferbrei mit Kokosraspeln und gekochten Äpfeln) vermisse ich den Zucker nicht. Diesen habe ich schon lange aufgehört zu süßen. Tatsächlich komme ich heute eh schon mit viel weniger Zucker aus als noch vor einigen Jahren. Jahrelang habe ich Fruchtsaftschorlen getrunken. Zwar selber gemixt, aber trotzdem: Apfelsaft beispielsweise enthält genauso viel Zucker wie Cola. Im Moment trinke ich gerne Tee (Holunder-Minz-Tee mit etwas Zitronensaft und Ingwer drin) oder heißes Zitronenwasser. Dass Zucker in Fertiggerichten und Fertigsaucen enthalten ist, spielt für mich keine Rolle, da wir eigentlich immer frisch kochen (hin und wieder gibt es mal ne Fertigpizza von Followfood …, aber selbst die muss ich mir die nächsten vier Wochen verkneifen, denn auch sie enthält 11,3 g Zucker).

Zuckerfrei – Tag 3:

Mein Mann kommt mit einem Einkauf von Denns nach Hause. Mein erster Gedanke: „Da ist doch in der Tüte bestimmt meine Lieblingsschokolade drin“ – die dunkle Vollmilch von Rapunzel. Diese ist zum Beispiel weniger süß als eine Milka-Schokolade. Aber sie enthält immer noch 40,7 g Zucker, das entspricht 13 Zuckerstücken (zum Vergleich: Milka-Schokolade enthält 57 g). Leider aber deckt eine Tafel gute Rapunzel-Schokolade laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung fast meinen Bedarf an maximaler Zuckerzufuhr. Der liegt bei 50 g. Mein Mann hat mitgedacht. Es ist keine Schokolade drin.


Ich bin mir nicht sicher, ob ich Erleichterung oder Enttäuschung verspüre.


Zuckerfrei – Tag 4:

Ich vermisse gar nichts. 

Zuckerfrei – Tag 5:


Während ich diesen Artikel schreibe, muss ich mich stark am Riemen reißen, nicht einzuschlafen.


Häh – habe ich doch aufgehört, Zucker zu essen, um wieder energievoller zu werden, damit der Januar-Blues nicht nahtlos in den Februar-Blues wechselt. Und jetzt das: Ich fühle mich noch viel müder als zum Beispiel letzte Woche. Leider passt das ins Bild, denn in unzähligen Artikeln im Internet zum Thema zuckerfrei finde ich den Grund: Je mehr Zucker man täglich isst, umso größer ist der Entzug und die daraus resultierenden Begleiterscheinungen: Müdigkeit, Gereiztheit, Kopfweh. Passt bei mir. Denn ich liebe nach wie vor – wie ja schon oben erwähnt – Schokolade  und Kuchen. Eins davon esse ich bestimmt täglich, und da meine ich jetzt nicht nur ein Stückchen Schokolade. :(

Zur Motivation recherchiere ich noch zwei Fakten zu Zucker:

1. Warum macht Zucker eigentlich müde?

Zucker treibt unseren Blutzucker genauso schnell in die Höhe wie er dann wieder sinkt. Das macht uns schlapp und antriebslos. 

2. Warum ist zu viel Zucker noch schlecht für unseren Körper?

Zucker fördert Entzündungsprozesse im Körper, die unter anderem für die Entstehung von Depressionen verantwortlich sein können. Übermäßiger Zuckerkonsum ist für unsere Darmflora schlecht, denn damit können sich schädliche Pilze im Darm vermehren. Eine gesunde Darmflora hingegen kann unseren Serotoninspiegel und damit unser seelisches Wohlbefinden unterstützen.


Das Glückshormon Serotonin wird überwiegend in unserem Darm gebildet. 


Zuckerfrei – Tag 6:

Samstagsfrühstück ohne Marmelade ist für mich echt bitter. Aber im Moment habe ich keine zuckerfreie zu Hause. Deswegen werde ich heute einen Kuchen backen, der frei von raffiniertem Zucker ist. Entweder backe ich einen komplett zuckerfreien Karottenkuchen, gefunden bei Fräulein Herzblut (den findet ihr hier) oder ich backe mir diese kleinen wunderbaren Apfeltartelettes.

Hier kommt das Rezept:


Hagebutten-Apfel-Tartelettes mit karamellisierten Walnüssen
 
Für 6 Personen

200 g Mehl (ich nehme den glutenfreien Kuchenmix von Bauck)
½ TL Backpulver
40 g Kokosblütenzucker
1 Prise Salz
100 g kalte Butter
+ etwas für die Förmchen
40 ml Wasser
30 g Kokosblütenzucker
80 g Walnusskerne
4–5 kleine Äpfel
etwas Saft einer Zitrone
1 Glas Hagebuttenmark (250 g) (gibt es auch zuckerfrei)
8 Tartelette-Förmchen
(11 cm Durchmesser)

*  Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Mehl, Backpulver, Kokosblütenzucker, Salz und in Stücke geschnittene kalte Butter mit den Händen zu einem gleichmäßigen Teig verarbeiten. Den Teig in Frischhaltefolie einschlagen und mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank legen.

*  40 ml Wasser in einer Pfanne erhitzen und darin den Kokosblütenzucker so lange erhitzen, bis er geschmolzen ist. Die Temperatur reduzieren, die Walnusskerne in die Pfanne geben und so lange rühren, bis die Walnusskerne mit der Zuckerflüssigkeit überzogen sind. Walnusskerne auf einem Backpapier zum Trocknen verteilen. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, mit dem Nudelholz 2–3 mm dick ausrollen und ca. 13 cm große Kreise ausschneiden. Die Förmchen mit Butter einfetten und den Teig in die Förmchen drücken. Mit einer Gabel mehrfach in den Teigboden stechen, die Förmchen mit Backpapier belegen und mit Back-Hülsenfrüchten beschweren. Anschließend die Böden 12–15 Minuten blindbacken. 

*  Inzwischen die Äpfel schälen, in Spalten schneiden und mit etwas Zitronensaft beträufeln. Das Hagebuttenmark auf dem gebackenen Teig verteilen und mit den Apfelspalten belegen. Zum Schluss ein paar karamellisierte Walnusskerne auf die Füllung legen und die Tartelettes weitere 10 Minuten backen.


Zuckerfrei – Tag 7:

Heute erscheint der Blogartikel und ich bin auf eure Reaktionen gespannt.


Ich bin auf alle Fälle hoch motiviert, die nächsten 21 Tage noch durchzuhalten. 


 


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Kommentare

Carmen Franzen
07•02•2021
Zuckerfrei... das habe ich auch schon lange vor... leider nie wirklich in Angriff genommen. Lebe jedoch seit 1.1.2021 ohne Alkohol. Auch eine tolle Erfahrung! Verlängere dies bis Ende Februar auf jeden Fall, tut mir sehr gut und dieses Glas Wein zum Essen vermisse ich inzwischen auch nicht mehr besonders. Ja, das mit dem Zucker, das werde ich vielleicht auch in Angriff nehmen, jetzt im Februar... denke ich werde da mal mitmachen. Danke für die Inspiration! Liebe Grüsse aus dem Norden, Carmen
FTF, Sabine Fuchs
07•02•2021
Liebe Carmen, mit zuckerfrei ist es wie mit allem. Wenn man sich mal aufgerafft hat, dann geht es. Wäre ja toll, wenn du mitmachst. Ich werde einmal die Woche auf Instagram in den Stories berichten, wie es mir inzwischen damit geht. Und am Ende noch einmal Bilanz ziehen :) Liebste Grüße Sabine
Sonja Poppinga
07•02•2021
Guten Morgen Ich bin akut an Borbus Basedow erkrankt ,und stoühle mich stopfe gerade alles in mich rein,auch Schokolade,Kekse ....! Ich habe immer sehr auf meine Kalorienzufuhr geachtet ,nehme aber gerade ab auch wenn Ich viel esse ,das bringt mich gerade völlig durcheinander ! Ich fühle mich verletzt und krank! Muss mich daran gewöhnen und gut eingestellt werden ! Euer Artikel hat mich wachgerüttelt und Ich muss mein Essverhalten wieder in den Griff bekommen ! Eine Frage noch ,Du schreibst ,Die Zeit will Ich noch durchhalten! Heißt das, dann wirst Du wieder mehr Zucker essen ? Liebe Grüße und einen schönen Sonntag ! Sonja !
FTF, Sabine Fuchs
07•02•2021
Liebe Sonja, erst einmal gute Besserung!! Krankheiten sind erst einmal einschneidend und müssen verarbeitet werden. Nimm dir Zeit! Wie ich mich danach weiter ernähre, weiß ich noch nicht. Nach meiner letzten zuckerfreien Zeit habe ich damals dann sehr lange Kuchen mit Dattelsüße und Kokosblütenzucker gebacken. Aber irgendwann hat sich der Industriezucker dann wieder in Form von Schokolade und gekauftem Kuchen in mein Leben geschlichen ..Ich will mich nicht unter Druck setzen, deswegen gehen ich jetzt erst einmal von den vier Wochen aus. Hoffe aber, dass mein Körper dann nicht mehr soviel Zucker verlangt .... Liebe Grüße Sabine
Gudrun Lochte
07•02•2021
Hallo und guten Morgen, ich versuche auch schon ganz lange den Raffinadezucker wegzulassen. Kokosblütenzucker, brauner Rohrzucker und Honig kommen dann zum Zug, Marmelade kochen wir selber mit der Hälfte an Zucker. Wenn ich Kuchen backe, dann suche ich zuckerfreie Rezepte. Deine Tarteletts hören sich super an. Die werde ich ausprobieren. Man muss sich wirklich wundern, in welchen Produkten Zucker ist. Man glaubt es nicht. Ich wünsche dir eine schöne zuckerfreie Zeit :-) Gudrun
FTF, Sabine Fuchs
07•02•2021
Ja es ist unglaublich. Eigentlich sind fast in allen gekauften Fertigprodukten Zucker. Da hilft auch Bio nichts. (siehe meine Pizza von Followfood). Ich finde auch damit sollten die Produkte gekennzeichnet werden!! Da reicht die Zutatenliste einfach nicht aus ... Man kann wirklich wunderbar mit Zuckeralternativen süßen. Viel Spaß beim Nachbacken! Sabine
Konstanze Pansegrau
07•02•2021
Guten Morgen, bei mir ist es genau umgekehrt. Ich habe bis vor ca. 1 Jahr fast überhaupt keinen Zucker in Form von Schokolade oder Ähnlichem gegessen weil mich das nie so gereizt hat. Alkohol mag ich nicht, dafür aber die speziellen holländischen mit irgendeinem weißen Zeugs überzogenen Lakritzstäbchen, um die ich ständig herumschleiche und sie mir verkneife. Aus einem unerfindlichen Grund habe ich Zuckerheißhunger auf Kekse entwickelt und überhaupt ständigen Hunger auf Süß. Ich weiß, der Lockdown, aber das erfordert eine Darmkur. Der Zucker bläht den Bauch enorm. Meine Nicht ernährt sich seit 2 Jahren komplett ohne Zucker, auch keinen Ersatz wie die angesprochenen Süßen wie Kokoszucker Honig etc. Keine Nahrungsmittel in denen Zucker versteckt ist. Es geht ihr seitdem Bombe und hat über 20 Kg abgenommen, obwohl sie viel isst. Ich wünsche Dir viel Erfolg. Wenn man bedenkt, das Zucker wie eine Droge wirkt müsste es eigentlich leicht sein ihn abzubauen. Da ich es mit dem Rauchen geschafft habe werde ich dem Zucker jetzt auch den Kampf ansagen. Abhängigkeiten kann ich nämlich nicht leiden. In diesem Sinne lG
FTF, Sabine Fuchs
07•02•2021
Liebe Konstanze, das ist ein guter Punkt. Auch ich habe wieder die Abhängigkeit gespürt und spüre sie leider immer noch :( ... Und auch ich mag das Gefühl nicht, dass ich am Abend nur noch an Schokolade denken kann. Bin gespannt, ob mich die 28 Tage weiterbringen .. Ach ja, auch ich habe mal geraucht, aber das ging für mich damals verhältnismäßig einfach ... im Vergleich zum Zucker. Ich bleibe dran und werde berichten .. Liebste Grüße Sabine
Daniele
07•02•2021
Ich bin dabei, zwar nicht so krass, aber das Projekt find ich gut :-) wenn ich bedenke, wieviele Schokolade, Chips nie Kaffee ohne Zucker und Milch usw. ich früher in mich reingeschaufelt habe :-) da ess ich jetzt nicht mehr die Hälfte aber trotzdem täglich meine Schokolade ,Kekse :-) und ab und zu Chips :-):-) ganz drauf verzichten möchte ich nicht ..... ich achte aber trotzallem sehr auf meine Ernährung, koche täglich frisch, aber ganz ehrlich #ein bisschen ungesund tut der Seele doch gut :-) viel Erfolg weiterhin und macht so weiter, ich find euch klasse ❤️:-):-):-)liebe Grüße und schönen Sonntag noch :-):-):-)
FTF, Sabine Fuchs
07•02•2021
Genau so wie du liebe Daniela sehe ich das auch: Ein bisschen ungesund tut der Seele doch gut. Doch um wieder auf ein bisschen zu kommen, brauche ich mal ne Auszeit. Deswegen habe ich diese Zeit auch auf 4 Wochen begrenzt. Vielen Dank für dein liebes Kompliment :))
Claudia Wachsmann
07•02•2021
Super, ich freue mich auf Deine Nachricht wie es Dir nach den vier Wochen geht. Tolles Experiment! Ich habe bei den Kommentaren gelesen, dass jemand vom Morbus Basedow erzählt hat. Ich selber habe vor wenigen Wochen diese Diagnose erhalten und sofort meine Ernährung umgestellt. Allerdings nicht zwanghaft und ab und zu, wenn ich wirklich Lust habe, gibt es Ausnahmen. Ich fühle mich jeden Tag besser, werde aber auch medikamentös behandelt. Aber es war mir wichtig, etwas für mein Gesundwerden zu tun und mich aktiv zu beteiligen. Nur Medikamente nehmen, auch wenn meine Tabletten winzig sind, kommt für mich gar nicht in Frage. Lustig ist, dass ich nur sehr, sehr selten Lust auf etwas habe, das nicht so gut für mich ist. Also kann ich wirklich allen nur raten, einige Schräubchen an der Ernährung zu drehen ...
FTF, Sabine Fuchs
07•02•2021
Da hast du es gut, dass du nur selten auf etwas Lust hast, was für dich nicht gut ist. Bei mir trifft das auch bei allem zu, nur leider nicht bei Kuchen und Schokolade. Da schieße ich oft über das gesunde Maß hinaus. Ich sehe diese Zeit jetzt wie die Fastenzeit. Da habe ich auch immer etwas weggelassen. Nur im März kann ich das Süße nicht weglassen. Da stehen bei uns in der Familie viele Geburtstage an. Und Geburtstagskuchen ohne Schokolade ist bei uns wie Oktoberfest ohne Bier :)) Liebe Grüße Sabine
Heike
07•02•2021
Ich wünsche Dir weiterhin gutes Gelingen und den erwünschten Erfolg!
FTF, Sabine Fuchs
08•02•2021
Danke liebe Heike!!

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