Der 60. Geburtstag: Fluch und Segen – und ich liebe ihn!
Also, ich muss euch mal was sagen: Der 60. Geburtstag ist wie ein gut gereifter Wein – vielleicht nicht mehr so spritzig wie früher, aber dafür umso intensiver und, hey, mit mehr Charakter! Ja, ich bin jetzt 60. Und? Statt in Panik zu verfallen, finde ich, dass dieser Geburtstag ein absoluter Knaller ist. Warum?
Ok, Spaß beiseite: Ich hatte eine Krise!
Und zwar wirklich die erste Krise bezüglich meines Alters. Ich stand am Morgen meines 60. Geburtstags vorm Spiegel und dachte: Ok … 60! Das ist wirklich eine stattliche Zahl! Ich dachte an meine Oma und an ihren 60. Geburtstag. Nachmittagskaffee, Torte und große Langeweile. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Hey, wir sind anders, die Zeit hat sich verändert und wir haben uns verändert. Ich fühle mich immer noch jung und bin mit 60 noch nicht mal Oma. Und dank meines Sohnes sogar noch weit davon entfernt. Und hey, ich bin gesund. Hey, ich lebe überhaupt noch – auch das ist keine Selbstverständlichkeit und hey, vielleicht bin ich einfach alt genug, um all das zu genießen, was die Jahre mir beigebracht haben. Und jung genug, um noch jede Menge Unfug zu machen!

Jawohl, das ist die richtige Einstellung! Aber fangen wir mal mit Fluch und Segen der 60er an.
Der Fluch: Ich brauche keinen Wecker mehr, um wach zu werden…mein Körper tut es für mich.
Lassen wir das klischeehafte Gequatsche über graue Haare und Falten beiseite. Die habe ich übrigens nie gezählt, ich zähle lieber die wunderbaren Erlebnisse! Aber was wirklich ein bisschen nervt ist die Tatsache, dass mein Körper mittlerweile genau weiß, wann es Zeit ist, mich morgens zu wecken. Ohne Wecker, versteht sich. Das bedeutet, dass ich spätestens um 6:30 Uhr wach werde und dann in Gedanken den gesamten Tag durchplane, bevor ich auch nur ein Auge öffne. Und 6:30 Uhr ist jetzt schon die „Langschlafzeit“ für mich! Wobei ich zugebe, dass ich manchmal überlege, ob es wirklich notwendig ist, dann aufzustehen – nur um mich wieder in die Kissen zu kuscheln und mit einer Tasse Kaffee das Leben zu feiern. Mache ich, ganz ehrlich und wenn es gut läuft, schnappe ich mir noch ein aktuelles Modejournal dazu. Man muss ja schließlich informiert bleiben, wo die Trends hingehen.

Oh, und natürlich gibt es auch die kleinen Wehwehchen, die früher einfach als „Ich muss mehr trinken!“ abgetan wurden. Heute sind sie die Themen der täglichen „Lebenserfahrungsrunde“, mit meinen Freunden, die genauso flippig wie ich sind und dabei auch immer noch lachen. Ja, wir lachen noch darüber!
Der Segen: Endlich keine Ausreden mehr – ich bin die Queen!
Was sich aber auf jeden Fall geändert hat – und zwar im allerpositivsten Sinne – ist, dass ich jetzt einfach alles darf. Warum? Weil ich es mir einfach leisten kann, nichts mehr zu tun, was ich nicht will. Will ich mittags tanzen, ohne dass jemand fragt, warum? Klar! Will ich die Nachbarn mit meiner wilden Deko auf meinem Balkon in den Wahnsinn treiben? Warum nicht! Mit 60 bin ich im „Ich-mach-was-ich-will“-Club, und da sind keine Regeln, außer den eigenen.
Der beste Teil daran? Es interessiert wirklich niemanden mehr! Früher habe ich mir vielleicht mal Sorgen gemacht, wie das bei den anderen ankommt. Heute? Ich laufe in meinen vielleicht zu flippigen Outfits herum und bin einfach ich. Niemand hat das Recht, mir zu sagen, was ich tun oder lassen soll – und das fühlt sich einfach großartig an. Ob ich nun die verrücktesten Hüte trage oder auf meinem Balkon in der Sonne sitze, die meiste Zeit denke ich: „Warum nicht?“

Der Fluch: Ich bin der Beweis, dass es nie zu spät ist, sich zu verändern – und dass es anstrengend sein kann.
Ok, ich werde auch nicht lügen: Veränderung ist ein Abenteuer. Ich habe angefangen, ein paar neue Hobbys auszuprobieren. Mein letztes Projekt? Wir haben für meine Party den „Criminals“ Dance aus der Netflix-Serie „A perfect couple“ einstudiert. Ok, das mit der Choreografie und Schrittfolge war schon mal leichter. Aber es war auch ein „Augen-zu-und-durch“-Moment! Aber hey, wenn ich eines in all den Jahren gelernt habe, dann das: Wenn du nie die Herausforderung suchst, wirst du dich irgendwann langweilen. Und auch wenn die ersten Schritte anfangs etwas unbeholfen waren, fühle ich mich jetzt echt fast wie Nicole Kidman. Vielleicht noch nicht ganz wie die im Video, aber definitiv auf dem Weg dahin. Und die haben auch ganz schön lange gebraucht, bis sie es so perfekt hinbekommen haben. Sagen sie zumindest in den Interviews dazu.

Was mir aber nicht immer gefällt, ist, wie viel Energie es braucht, sich immer wieder neu zu erfinden. Manche Tage will ich einfach nur in meine kuschlige Ecke auf dem Sofa und nichts tun. Aber nein, ich bin immer noch die, die für jeden Spaß zu haben ist – auch wenn die Knie das nicht immer unterstützen. Die gute Nachricht? Mein Humor hilft mir, alles mit einem Lächeln zu sehen.

Der Segen: Kein „Was denken die anderen?“ mehr
Ein weiterer Vorteil des 60. Lebensjahres? Ich habe es endlich abgeschafft, mir Gedanken darüber zu machen, was andere über mich denken. Es ist einfach vorbei. Früher habe ich mir vielleicht noch Sorgen gemacht, ob das Outfit zu extravagant war oder ob meine Meinung in einem Gespräch als „zu direkt“ rüberkam. Heute? Wenn ich etwas zu sagen habe, dann sage ich es. Und wenn jemand das nicht mag – Pech! Ich habe die Freiheit, meine eigenen Entscheidungen zu treffen, ohne mich ständig rechtfertigen zu müssen.
Ich finde, das ist der wahre Luxus des Alters. Es ist die Freiheit, einfach zu sein, ohne sich ständig in irgendwelche Normen zwängen zu lassen. Wow, was für eine Revolution!

Der Fluch: Manchmal kommen die Gedanken über die Zukunft
Ich gebe zu, es gibt manchmal auch diese kleinen Momente der Besinnung – so nach dem Motto: „Wie geht es weiter?“ Wenn ich ehrlich bin, es ist nicht immer leicht, sich bewusst zu machen, dass es irgendwann nicht mehr nur um das Hier und Jetzt geht. Aber wisst ihr was? Auch das gehört zum Leben. Und anstatt mich verrückt zu machen, versuche ich, das Beste aus jedem Tag zu holen. Solange ich noch regelmäßig zum Schwimmen gehen kann oder beim Mittagessen mit Freunden die wildesten Geschichten austausche, will ich das Leben in vollen Zügen genießen.
Wenn ich eines gelernt habe, dann das: Das Alter ist nur eine Zahl. Die wahre Kunst ist, das Leben jeden Tag zu leben, als wäre es ein kleines Abenteuer. Ob ich nun 60 bin oder 70 – ich will nicht aufhören, mich weiter zu entwickeln, Neues zu lernen und, vor allem, Spaß zu haben.

Fazit: Der 60. Geburtstag – Ein Fest des Lebens!
Also, was soll’s? Ich habe jetzt 60 Jahre auf dem Buckel und feiere das Leben, wie es mir gefällt. Es ist ein Segen, weil ich endlich die Freiheit habe, mein Leben nach meinen Regeln zu leben. Es ist ein Fluch, weil der Körper manchmal einfach nicht mehr so mitspielt, wie ich es mir wünsche. Aber hey, ich lasse mich nicht unterkriegen. Wer sich selbst liebt, der kann auch mit den kleinen Makeln des Lebens leben.
Der 60. Geburtstag ist nicht das Ende, sondern der Anfang von etwas noch Größerem. Wer will schon in der Komfortzone bleiben, wenn es so viel Neues zu entdecken gibt? Ich jedenfalls nicht. Und deshalb freue ich mich auf die nächsten Abenteuer – in High Heels oder barfuß, das wird sich zeigen!
Auf alle Fälle habe ich meinen 60. Geburtstag mit meinen liebsten und engsten Freunden gefeiert. Es gab nämlich eine Back to the Sixties-Party, und zwar eine Motto-Party. Und die Fotos, die ihr hier seht, zeigen doch ganz deutlich, wieviel Freude wir hatten, oder? Wir haben wild und lange getanzt, in Schlaghosen, mit wilden Blumenmustern und jeder Menge Haarspray. Und wir hatten so viel Spaß. Und wie ist nochmal unser Fuck the Falten Motto?

Ach ja: „The best is yet to come!“
In diesem Sinne: Happy 60. – und ich sage: Cheers!
Copyright Fotos: Philippis Bühler
© FTF, Sabine Fuchs und Ulrike Heppel
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Kommentare
Das hast du toll geschrieben..ich kann fast alles unterstreichen.. obwohl ich schon 4 fache Oma bin.. übrigens sehr cool denn meine 10 jährige Enkelin ist tatsächlich ein Fan und interessiert sich für das was ich mache.. ansonsten freue ich mich auf die 60 nächstes Jahr.... auch wenn ich manchmal staunend da stehe mit Schatzi und wir uns amüsieren dass wir tatsächlich schon so alt sind...und wir sind super dankbar.. viele haben wir schon verabschiedet...ich genieße meine neue Freiheit in allem..denn ich überlege genau mit was und wem ich meine Zeit verbringe... Happy Birthday du Liebe
Liebe Annette,
herzlichen Dank für dein liebes Kompliment. Das ist doch toll, wenn die Enkel zu einem aufblicken und sagen, was sie für eine coole Oma haben. Du bist aber auch eine sehr coole Oma. Ich finde es klasse, was du so machst. ♡ Uli
Herzlichen Glückwunsch! Das sieht nach einer tollen Party aus!
Ich werde dieses Jahr auch 60 und ein habe ein bisschen mixed feeligs. Das passt der Blogpost gut. Aber ich liebe auch Veränderungen und Herausforderungen und neues auszuprobieren. Dafür ist man nie zu alt.
Liebe Grüße
Heike
Liebe Heike,
ich sags ehrlich, ein bisschen "Aua" war das schon und ist es noch. Aber ich denke, ich werde mich dran gewöhnen und dann tut's auch nicht mehr so weh. An meinem Geburtstag ist eine Bekannte nach schwerer Krankheit verstorben und sie war gerade erst 57. Das halte ich mir seither immer vor Augen. Also genießen wir das Leben!!! ♡ Uli
Herzlichen Glückwunsch und viele weitere Abenteuer wünsche ich Dir! Bleib' genussvoll und wild und neugierig!
Liebe Heike,
ich versuche mein Bestes ;-)Aber mit so netten Wünschen gelingt mir das sicher ganz leicht. ♡ Uli
Alles Gute zum 60.iger und bleib so wie Du bist!
ich werde im Mai 60. und es tut ein bischen weh , hoffe es vergeht und ich werde auch eine Flower Power Party machen :)
Liebe Gabriele,
vielen Dank für deine Glückwünsche. Jaaaa, es tut schon ein bisschen weh, aber es wird besser. Und... eine Party ist auf alle Fälle das beste gegen den Schmerz ;-) Alles Liebe ♡ Uli
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